@Kollegoli
Ich glaub so langsam, dass Du recht häsch - s'üsserliche isch einigermasse unwichtig, punkto Partnersuechi. Mänsche sind grundsätzlich schön. Da mir Mänsche sind, isch das "humanoide" Ussehe für üs grundsätzlich aziehend. Ich chönt mir z.B. nöd vorstelle mitneme Alien a la Star Trek oder Star Wars is näscht z'hüpfe...
Natürli händ die meiste Mänsche ihri Präferenze, also was sie halt "geiler" findet, was sie meh "attraktiert". Da es aber sälbscht inere chline Stadt wie Züri doch es paar Lüüt gitt, isch d'Chance rächt vill underschiedlichi Präferenze z'finde doch sehr höch. Anere Party häts natürlich chli weniger lüüt, und ufenart isch dadurch, dass mer ähnliche sound mag, es durchus au möglich, dass ähnlichi Wunschvorstellige vom Gegeüber sich hüfed. Entsprechend wirsch z.B. ineme Houseclub, wänn e Umfrag machsch bi de Manne, relativ ähnlichi ussage ghöre - aber mer cha devo usgah, dass es au da "usriiser" (und ufriiser haha) gitt, wo anders meh möged.
Die Präferenze wo sägemermal hüfig gnännt werded, sind so gseh es schönheitsideal. Ideal = Bild, also statisch und nöd "lebendig". Im läbe aber voneme Mänsch isch ehner d'realität, das wo bestimmt, wär aziehend isch, wer azoge wird - und wer letztlich uszoge wird. Villi lüüt glaubed vo sich sie säged nöd schön, will sie nöd am gängigschte schönheitsideal entspräched, oder sogar wänns dem ideal entspreched händs s'gfühl, sie seged nöd "schön", was also eher mit dem selbstwertgfühl zämehängt, als mit de tatsache.
Ich bin da einigermasse wankelmüetig. Mängmal luegi min nackte oberkörper im spiegel ah und dänke, mann eigetlich gseht das doch gar nöd so schlächt us, ich bin nöd athletisch - aber e sexuelli azihig hani doch eigetlich scho... dänn dänki wieder, hm, also anderi manne sind grösser, händ meh muskle, sind eh vill cooler, und händ schöneri klamotte... eigetlich bin ich doch gar nöd so schön... tatsächlich aber, bini eifach en Mänsch - und entsprechend so schön wie ich nur cha sii.
All das isch jetzt nur uf de Körper bezoge. Und de Körper isch halt würkli nur EIS Teil vo eusem Läbe, da gitts no vill meh, s'Gehirn, wo mit Charme und Logik und Idee chan aziehend würke, mini uusstrahlig, wo wänn ich bim tanze voll abgahne so überwältigend isch, dass es ächt verwunderlich isch, dass ich sozsäge nie en ONS gha han... äääh, ja, also wär mich hüt morge i dem afterhourclub gseh hett, hätt sich sicher in mich verliebt. *g* und natürlich sind so sache wie Herzlichkeit, Bestimmtheit, Mitgfühl, Arroganz, Freud und Trurigkeit ebefalls "usstrahlend" und ziehnd anderi mänsche a.
Warum? will de körper nur ein Teil isch, mir aber seelischi wäse sind, wo in ihrem innere so vill gfühl mit üs umeschlepped, dass eus das fasziniert, wämmer ide auge und ide haltig und ide mimik vo anderne ähnlichi gfühl wiedergspieglet gsehnd, das isch schönheit: wänn du dis innere offebarsch. nöd mal so sehr, dass du "du selber bisch", sondern eifach dass du SO bisch wie du i dem moment halt bisch. Also sozsäge un-versteckt. mehr chönt au säge offe, aber das wort isch langsam chli abgriffe, drum sägemers andersch: wänn du dini gfühl offebarsch, würksch schön. egal ob dick oder dünn, langhaarig oder glatzig, cool bechleidet oder lasch, farbig oder schwarz umelaufsch.
S'innere isch die wahri schönheit, isch die uustrahlig - und mer muss gar nöd erscht sone art seelischi steilwand erklimme und ich weiss nöd was für "selbstvertrauen jetzt!"-Büecher wälze, nei sig eifach: zeig di - und du wirsch erkannt werde vo all dene wo sich grad sehr ähnlich fühled. Attraktion isch also s'gliche wie Gravitation: d'azihig vo zwei körper ufgrund vo seelischer übereinstimmig. Oder andersch gseit: Liebi.
@Shmahu
ich ha sonen gedanke, aber ich cha ihn nöd so ganz in wort fasse. bim läse vo dim biitrag fallt mir uf, dass es e grossi übereinstimmig gitt, i all dene mögliche bezihigsvariante zu dene mänsche fähig sind. Treui. Enand treu sii - also enand nöd im stich lah, fürenand da sii - am läbe vom andere teilhaa, en teil vom andere siim läbe SII. Die "üblichi" form vonere zweierbezihig hät dahingehend eifach no chli meh "regle" ufgstellt, und wie mir ja inzwüsche wüssed, sind regle dezue da, schranke z'büüte uf dem mängisch doch eher holprige wäg vo üsem läbe. schranke wo die einte meh bruched als die andere, um wiiterzcho und nöd "abzstürze". während anderi die schranke überschriite müend, wills de weg langsam känned.
hm - nei das isch irgedwie nöd das woni ha welle schriibe lol - also zweite versuech:
ich cha mit de vorstellig e partnerin z'ha wo au mit anderne umeknutscht guet läbe. solang sie bi mir bliibt. und genau das: "solang sie bi mir bliibt" isch de punkt wo's für die einte mänsche rächt schwer macht, e freii bezihig z'ha. wänn ich e zweierbezihig han wo ich ganz gern möcht bhalte, isch es da nöd ufenart unsicherer, wänn de partner oder mer sälber au no anderi mänsche körperlich und seelisch nöcher kännerlernt? ohni d'glägeheit sich uf anderi so tüüf iizlah isch d'chance eigetlich höcher, dass das zweierteam zäme bliibt. wänn ich jetzt aber ständig mit anderne umemache würd, so wär d'gfahr zumindest vorhande, dass ich eines tages öpper ander wür kännelerne, mit dem ich ständig will zämesii.
mer hät als mänschlichi existenz halt nur 7 täg ide wuche (bzw. 5 abig und 2 tag) um mit mänsche wo eim öppis bedütet ziit z'verbringe. inere komplett offene bezihig chöntsch also maximal 2-3 lüüt "ha", will suscht eifach ziit nöd langt, umenand würkli nöcher z'cho. und dänn sind da ja no familie, kollege, arbeitskollege mit dene mer villicht au mal no öppis wött underneh. wänn also 1 fründ häsch, nach konventioneller uslegig, so isches eifacher sich würkli nur uf de zkonzentriere.
dezue chunt, dass das single dasii ja under anderem au deshalb so müehsam isch, will mer immer wieder potentielli partner(inne) gseht, und das machts mängmal chli müehsam kollege vom andere gschlächt känezlerne. und wämmer e fründin en fründ hät also eine/eini, dänn isch das plötzli wie weg - alli andere fraue oder manne sind dänn eifach mänsche.
klar gitts under dene mänsche mal welli womer gern wür küsse - aber anderersiits: für was dänn? mer hät ja öpper wo ein no dezue liebt, und womer au liebt, also wozu anderi küsse? es "logischs" argument wär, zum meh erfahrig z'ha, also um am partner meh "z'büüte". Doch mir händ ja scho festgstellt, dass es nöd so sehr ums büüte gaht, inere partnerschaft, als villmeh ums zäme sii, öppis ufboue und fürenand da sii.
ich glaub die verletzig wo villi empfinded, wänn de partner främd gaht, isch ganz eifach das gfühl, dass mer quasi nöd gnüegt, sprich, nöd so agnoh wird wiemer isch. das mues nöd sii, wänn öpper främd goht - främd goh chan au eifach sone art spontani sexuelli erregtheit bedüte, und mitem partner überhaupt nüt z'tue ha. aber wänn du sälber i de situation bisch, das främd gange worde isch, chunt mer da nöd halt doch chli muffesause über, ob mer würkli so toll isch?
ich dänke au angst, isch es durchus natürlichs mänschlichs gfühl - und wämer öpper liebt, sött mer ihn oder sie ja nöd umbedingt in en angstzuestand bringe - wänn sich's vermiide laht, und das laht sich mitnere "konventionelle" bezihig rächt guet vermiide. will mer eifach seit: "so mir sind jetzt zäme, mir gönd nöd främd, punkt". das isch i dem sinn kei iischränkig meh sondern ehner sone art versicherig. mer isch abgsicheret, dass die bezihig nöd plötzli us heiterem himmel ändet, und falls doch eine vo beidne främd gaht, dänn chamer konsequenze zieh, und isch sozsäge vorgwarnt. vorgwarnt i dem sinn, dass irgedwas ide bezihig nöd stimmt. de vorteil isch, dass mer dur die versicherig im idealfall scho "sache wo nöd stimmed" klärt, bevor öpper fremdgaht. die versicherig bedütet, dass mer mitenand redt.
au i de freie liebi isch das en punkt, wo eifach anderi konsequenze bedütet. inere freie bezihig, gaht mer sozsäge en schritt wiiter, oder mer gsehts eifach andersch, also dass es durchus möglich isch mit andere mänsche nöchere kontakt (körperlich und seelisch) z'ha, das isch sowiit mal erlaubt. und trotzdem möchtet beidi enand die liebi chöne geh, wo sie fürenand empfinded. es isch au inere offene bezihig (je nach situation) schwierig, eifach mal drü wuche mitneme andere umezhänge und z'poppe und sich nüme z'melde. will sones verhalte löst irgedwänn d'angst us, dass de ander villicht gar nie meh zrugg chunt... und dänn wärs en verluscht wo mer erfahrt, und das isch halt au inere offene bezihig nöd agnehm.
Au die konventionelle bezihige känned ja d'möglichkeit, wämer enand irgedwie grad nöd so vill cha geh, anderi kännezlerne: e trennig. mit spöterem wieder zäme cho. es gitt en hufe päärli wo sich wieder findet, nachdem sie schluss gmacht händ, eifach will sie irgedwie spüüred, dass die konventionalität wos mitenand usgläbt händ, halt doch genau das isch gsi, was händ welle.
was du schriibsch, dass mer sis selbstwertgfühl nöd sött vo anderne mänsche abhängig mache, stimmt so wie du's seisch. es isch wichtig, dass mer lernt, villicht en lebenslange lernprozess, dass mer so wie mer isch, guet isch. dass es kei wertig gitt. dass mer eifach existiert, es humanoids läbewese isch wo ganz en hufe talent und gfühl in sich treit. das wäse, das mer isch, isch unabhängig und individuell - und wunderschön.
es isch aber anderersiits au so, dass mir nöd NUR individue sind, sondern sozäge AU soziali wäse, wo in ständiger interaktion mit anderne stönd. d'meinig wo anderne dörf nöd verursache, dass mer sich schlecht fühlt. wänn mich öpper afickt, dänn scheiss ich uf dessen meinig. es isch aber umgekehrt au soo, dass mer nöd wienen bulldozer dur das läbe cha gah ohni sich irgedwänn schlächt z'fühle.
ich finde, es isch wichtig, dass mer einersiits sis eigene ding dreyht aber anderersiits au die offeheit nöd verlürt neus azneh. dass mer das ganze chli wie das theaterstück gseht, womer au mal e anderi rolle dörf spille. dass mer sich nöd allzu sehr festleit. ich chan - wäni drü tag nüt anders mach - alles ufschriibe wie ich bin, gäbt villicht no e interessanti lektüre für mich. es isch aber nur e momentufnahm. sicher isch es ab und zue wichtig, dass mer sich klar macht, was eim würkli wichtig isch, und das unabhängig vo de meinige vo anderne macht.
es isch aber au so, dass d'meinige vo anderne, eim immer wieder mal NEUIGKEITE bütet. es chan au mal schön sii, öppis neus uzprobiere - unverchrampft und locker verstaht sich, aber e gwüsses "lampefieber" isch natürlich au natürlich. aso wänni z.B. en huet alegg und bis jetzt bini immer ohni umeglaufe bin, so isch das sicherlich en stilbruch oder villicht no nöd mal "ich selber" - aber es cha ja "ich selber" werde, wämmer sich sälber nöd so ernst nimmt. wertvoll ja - aber nöd ernst.
sicher gits au sache womer vo vornherein ablehnt, und mer muss ja nöd alles (mit)mache - das isch au guet so, e gwüssi art z'denke händ ja die meischte, und irgedwie isch mer ja scho so wiemer isch. und doch isches au es zeiche vo schönheit, und sich selber LÄBE, wämmer fähig isch, das chli flexibel z'gseh. s'gägeteil vo absoluter flexibilität wär starrsinnigkeit - s'einte isch allzu statisch, s'anderi allzu wankelmüetig. lebendigkeit entstaht dur wandel UND stabilität. dass mer sich seiner selbst bewusst isch, und glichziitig au weiss, dass mer fähig isch das selbst z'verändere, wämer merkt, dass es so nüme stimmt für ein selbst.
Oder villicht ja au, um nem andere mänsch z'gfalle und ihn sozsäge z'erobere... *zwinker* - klar, mer söll sich nöd grundlos füren andere mänsch ändere und au nöd alles über de hufe rühre, was mer i sim läbe als die eigeni wahrheit erkännt hät. aber es gitt mängsmal dadrunter au sache, wo durchus kei wahrheit sind, oder nüme. sotigi "alti zöpf" z'verändere sind kein verlust.
wänn ich ine frau verliebt bin, wo was weiss ich, klassischi musik voll de hammer findt, so fallt mir doch kein zacke us de krone, wäni mal mitere anes konzert im schauspielhus gahne. und wer weiss, villicht gfallt mir das ja au. und wenn nöd, hätmer ja au nüt verlore. wenn sie mich dänn doof findt, wills mir nöd gfalle hät, haja, dänn isch das sicherlich tragisch (also wämmer verliebt isch, isch eigetlich alles sehr dramatisch
). aber s'läbe gaht wiiter. mich dünkts aber wichtig, dassi i soneme fall zumindest mir das mal alose. oder wichtig isch villicht s'falsche wort: mer macht das ja dänn gern, will mer uf die art chli meh über de anderi mänsch und sini vorliebe erfahrt. wäni verliebt bin, möchti grundsätzlich au meh erfahre über de ander, ich find das isch natürlich.
uff ja isch chli lang worde - naja sinder eu ja langsam gwöhnt