Leuchtherz hat geschrieben:Gnurf hat geschrieben:
Ich bin hier jedoch nicht am schreiben weil ich irgendwelche privaten Fehden ausfechten oder Freundschaften pflegen will.
dann solltest Du schnell aufhören solche Unterstellungen zu machen und mir solche Fragen (?) zu stellen.
Wenn du dich durch meine Fragen persönlich angegriffen fühlst bitte ich dich dafür um Entschuldigung, das ist nicht meine Absicht. Falls du der Auffassung bist, dass ich keine Fragen zu deinen Aussagen stellen soll und nicht mehr versuchen soll, darzustellen wie ich deine Aussage verstehe, dann kann ich das machen. (Ist das dann ein Dialog oder eine Sammlung von Monologen?)
Leuchtherz hat geschrieben:Du verstehst mich nicht. Ich bin gegen jegliches Leid das Menschen anderen Menschen zufügen und jegliche Unterdrückung von Menschen gegenüber anderen Menschen. Egal ob sie in den Menschenrechten enthalten sind oder nicht. Wenn ich über die Menschenrechte nachdenke, dann denke ich nicht darüber nach ob sie im Kongo eingehalten werden sondern was uns hier so kaputt macht das wir Ausschaffungsinitiativen oder Minarettverbotsinitiativen annehmen. Das hier Mütter und Väter in der Erwerbsarmut fest stecken. Das Frauen hier Zulande immer noch nicht den selben Lohnstatus haben geschweige das die Arbeit einer Mutter anerkannt wird wie die eines Bankers.
Ich sehe die Überlegungen zu den Menschenrechten nicht als ein entweder-oder. Entweder schauen wir hier bei uns oder bei anderen. Es geht doch auch beides? Du schreibst doch, dass du gegen jegliche Menschenrechtsverletzungen bist. Wieso denkst du denn nicht an die Leute im Kongo? Ich finde es wichtig, dass die Menschenrechtslage überall betrachtet wird und habe auch schon früher geschrieben, dass ich mich um die Situation in meinem direkten Umfeld wie auch weit weg kümmere. Ich sage damit nicht 'hier ist alles in Butter' aber ich kann mich nicht nur um hier kümmern und ignorieren was anderswo geschieht. Am Schluss deines letzten Post hast du ein Video verlinkt, in dem es um den Einsatz von Uranmunition im Irak geht und frägst, was die Menschenrechte zu dem meinen. Einerseits machst du die Aussage: "Wenn ich über die Menschenrechte nachdenke, dann denke ich nicht darüber nach ob sie im Kongo eingehalten werden sondern was uns hier so kaputt macht das wir Ausschaffungsinitiativen oder Minarettverbotsinitiativen annehmen." Andererseits stellst du Fragen zu einer Situation, welche im Irak, aufgrund der Intervention der USA entstanden ist. Also denkst du auch an Situationen anderswo und nicht nur an die Schweiz. Du bist Wiedersprüchlich -welches ist deine Aussage?
Leuchtherz hat geschrieben:Menschenrechte, auch wenns nicht dort drin stehen sollte, aber weisst Du was für mich eine "Menschenrechtsverletzung" ist. Bomben bauen zu dürfen die den ganzen Platen in Schutt und Asche legen können. Börsenspiele auf Nahrungsmittel. Nahrungsmittel als Treibstoffe verwenden. Für Tiere den Regenwald abholzen um sie dann mit Nahrungsmittel zu füttern zu schlachten und für 1/4 des eigentlichen Nährwertes für den Gaumengenuss zu verzehren. Die Ressourcen dieser Erde auszubeuten, sie ungerecht zu verteilen und den Planeten für spätere Generationen unbewohnbar zu machen.
und ich hätte noch ein paar "Tierrechte" und "Pflanzenrechte" sehr am Herzen die ich jetzt gerade nicht aufzählen mag.
Da bin ich vollkommen deiner Meinung - und auch das die Rechte von Pflanzen und Tieren beachtet werden sollten.
Leuchtherz hat geschrieben:ich kann mich nur Gedanken anschliessen die sagen der Mensch kümmert sich extrem um das selbstproduzierte Leid und das bei anderen Menschen und es ist für mich nicht mal mehr dem Menschen vorzuwerfen das er bei soviel menschlichem Leid das Leid der Flora und Fauna fast vergisst.
wir sind immer am tun und tun und alles was wir anfassen hat massenweise unerkannte konzequenzen. aber nicht wichtig,egal, hauptsache wir tun etwas?
Wo ich dir zustimme. Für mich hat diese Aussage zur Konsequenz, dass wir uns bewusst sein müssen, dass wir in eine globalisierten Welt leben und unser Handeln hier genau so wichtig ist wie das Handeln an anderen Orten. Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar wieso du z.B bei den Menschenrechten nicht an den Kongo denkst sondern nur an hier in der Schweiz. Sollte nicht beides gemacht werden? oder meinst du, dass wir zuerst an die Schweiz denken sollten und dann an den Kongo?
Es gibt Probleme und wir sollten etwas tun und uns gut überlegen was wir tun.
Leuchtherz hat geschrieben:Entwicklungszusammenarbeit Entwicklungshilfe, wie gesagt für mich egal.
Wenn ich nach Afrika gehe und einen Brunnen baue sage ich ihnen nicht für was sie das Wasser benutzen sollen, wenn ich eine Schule baue dann sag ich ihnen nicht was sie darin zu unterrichten haben, wenn ich ein Krankenhaus aufstelle sage ich ihnen nicht welche Medizin sie dort anzuwenden habe, wenn ich ihnen eine Brücke baue sage ich ihnen nicht für was sie sie zu benützen haben. das meine ich mit Hilfe in der eigenen Entwicklungen, Voraussetzungen schaffen damit sie sich Entwickeln dürfen, auf ihre art und weise.
Was du hier beschreibst trifft für mich ziemlich genau den Kern des Problems bei der Hilfe. Was bringt es, wenn ich ein Krankenhaus baue, wenn ich mich nicht damit auseinandersetze wie die Medizin in einem Land funktioniert und wer die primäre Gesundheitsversorgung übernimmt. Was bringt es, Brunnen zu bauen, wenn ich mich nicht damit auseinandersetze, wer Wasser für was braucht und sich um die Brunnen kümmert. Was bringt es, eine Schule zu bauen, wenn ich mich nicht schaue, wer darin unterrichten wird.
Schaffe ich wirklich Voraussetzungen für Entwicklung, wenn ich etwas hinstelle (Krankenhaus, Brunnen, Schule) und die Leute dann damit machen lasse was sie wollen/können?
Viele Brunnenprojekte sind daran gescheitert, weil sie vom Gedanken des Helfens ausgegangen sind. "Die Leute brauchen Wasser. Also planen wir die Errichtung von Brunnen, besorgen das Material, reisen dort hin und bauen den Brunnen. Dann gehen wir wieder und die Leute haben dann Wasser von den Brunnen die wir gebaut haben - Problem gelöst" das ist helfen und häufig nicht nachhaltig.
Ein Projekt kann auch so organisiert werden, dass geschaut wird, wer die Leute sind, welche Wasser brauchen und einen Brunnen bauen wollen. Gemeinsam mit diesen Leuten wird geschaut, wer sich um Brunnen kümmern wird und für was die Leute das Wasser gebrauchen werden. Zusammen mit den Leuten die einen Brunnen bauen wollen wird geschaut, wo das Material für einen Brunnen her kommt, wer über Know-how verfügt und wer sich Know-how aneignen muss (und wie dieses Vermittelt werden kann) um einen Brunnen zu bauen und zu unterhalten. Das ist Zusammenarbeit. Es ist zwar jemand von ausserhalb der der das Projekt anstösst und auch finanzielle Mittel bringe um es zu realisieren, aber es ist ein lokales Projekt, es sind nicht die von ausserhalb die etwas bauen (was nicht heisst, dass sie nicht mit Manpower beim Bau mithelfen). Es wird zusammen mit den betroffenen Personen geschaut, welches ihre Ziele sind, mit wem und wie diese Ziele erreicht werden können. Das gibt zwar auch keine Garantie für einen Erfolg, ist aber ein anderer Ansatz.
Der Frosch, der im Brunnen lebt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand