Ein verändertes Bewusstsein / Wissenschaft vs. Glauben

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Fallen Angel

Ein verändertes Bewusstsein / Wissenschaft vs. Glauben

Beitrag von Fallen Angel »

Auf die Frage nach dem Konsum von Substanzen, die wiederum andere Substanzen im Körper auslösen, und so die Sicht der Dinge verändern, bestimmte Fähigkeiten des Körpers stärken, und andere Teile des Körpers betäuben, energetisieren und so weiter, auf diese Frage gibt es viele Antworten und noch mehr Fragen. Wer hat sich noch nicht mit der Frage beschäftigt, warum er schon wieder ein Glas füllt, einen Joint dreht, die Nase mit weissen Pülverchen einstäubt und eine massive Veränderung der Wahrnehmung nicht allein in Kauf nimmt, sondern gar noch sucht. Und lässt es sich mit Sucht, Flucht und Suchen ausreichend erklären?

Jeder weiss, dass er am nächsten Tag verändert sein wird, dass er am nächsten Tag nicht mehr auf die gleiche Weise funktionieren würde, wie wenn er ein gesundes Essen zu sich nimmt und früh schlafen geht. Und dennoch machen fast alle Menschen zumindest mal mit Alkohol, Schnupftaback und Kaffee, viele auch mit weitaus stärkeren Mitteln ihre Erfahrungen. Alkohol macht vielen weitaus weniger zu schaffen, vermutlich weil die Nachwirkungen, abgesehen vom einen oder anderen Kater und der einen oder anderen Leberzhirrose nicht so lange anhalten.

Dennoch verändert auch Alkohol das Bewusstsein - öffnet Dinge, verschliesst andere. Sind alle Drogen letztlich das gleiche? Wohl eher nicht. Die Wirkung hat insgesamt betrachtet, ähnliche Auswirkungen in unterschiedlicher "Festigkeit". Anders ist das Flash-Empfinden, das Ritual und die Dauer - und die Nachwirkung.

Wieso fällt es so schwer, jemandem die Frage, ob es möglich ist, dass ein Flash schon eingesetzt hat, oder ob es immer noch oder nicht mehr wirkt? Mir fällt die Beanwortung echt schwer. Denn wie soll eine Veränderung des Bewusstseins eines anderen Menschen wahrgenommen werden? Wie kann man denn wissen, ob der andere das meint, oder ob er das Gefühl meint, oder die Müdigkeit? Die Frage lässt sich meiner Ansicht nach nicht beantworten. Die Wirkung hält an.

Nicht aber die Substanz an sich - die ist längst in den Nieren angelangt, rausgeschwitzt, "verarbeitet" - aber die Wirkung? Was, wenn wir schon dabei sind, IST denn die Wirkung einer Droge? Ist bei Speed die Wirkung, dass man länger wach ist? es gibt Leute, die pennen wunderbar auf Speed. Ist es vielleicht, dass man das Gefühl hat, genug Energie zu haben, um die ganze Nacht zu tanzen (eine gedankliche Entscheidung: «wer speed konsumiert hat, ist wach, das weiss ja jeder, also wirds wohl so sein, also geh ich mal tanzen und oh ja ich muss schauen, dass ich genug trinke...») - woher kommt aber diese Energie?

Ich bezweifle einfach mal, dass Ausdauer wie bei Asterix Zaubertrank irgendwo in diesem Pulver ist - das Pulver setzt das ganz einfach frei, was schon da ist. Genau wie MDMA kein Seratonin IST, sondern es "nur" in übertriebener Form ins Gehirn schiessen lässt. Warum kommen Menschen schräg drauf? ist es der Wassermangel (ein gern gehörtes Argument, dass einerseits wissenschaftlich belegt ist, aber auf der anderen seite...) oder der Mangel an Seratonin? Oder ist es ganz einfach zu viel? Zu viel Botenstoff innerhalb des Gehirns, oder auch ein mystisch-schamanisch angehauchter Zugang zur Seele.

Was ist mit LSD? Ich habe das Sorgenkind gelesen, und weiss wie alle anderen auch, dass es aus einem Pilz (Mutterkorn) "raffineriert" wurde. Und es verändert das Bewusstsein. Und es geht lang. Und man ist wach. Aber wie wirkt es? Ein Militropfen, verdünnt, auf einem Trägermaterial das bestenfalls flüchtig ist - und doch hat es die Eigenschaft Tore zu öffnen, wo zuvor Luken waren. Auf so sanfte, fast schon gemein fiese sanfte liebevolle Weise, dass jeder Joint dagegen ein gewalttätiger Hammer ist, der Dich voll verhaut, verschleisst und drangsalisiert. Und Alkohol dagegen anmutet wie Opium - oder das was "man" so über Opium denkt... Das mechanische Erklären allein reicht also nicht aus - zuviele Fragen bleiben unbeantwortet, wenn das Flash auf einen mechanischen Vorgang reduziert und wissenschaftlich erklärt wird. Wenn es auf das Flash reduziert wird.

Was kommt nach der wissenschaftlichen Methode, was ist hinter dem Flash. Okay man könnte jetzt sagen, bei Alkohol der Kater, bei Joints die Benommenheit etc. doch das wäre irgendwie einfach zu wenig, würde nicht all das erklären, was die Wirkung bewirkt. Es bewirkt eine andere Sicht der Dinge, die man zuvor als relativ gegeben hingenommen hat. Hattet ihr noch nie das Gefühl, nach einem echt durchzechten Abend, am nächsten Tag, gewisse Dinge auf einmal von einer anderen Warte aus zu betrachten, dass vielleicht das eine oder andere, was ihr gesagt habt, und zwar nicht zwingend am vergangenen Abend, sondern vielleicht sogar schon Wochen her, vielleicht doch nicht ganz das war, oder eben doch?

Das Bewusstsein hat sich verändert. Mit anderen Materialien wird es vielleicht etwas stärker verändert. Vielleicht sogar so stark, dass die Gesellschaft es als Psychose einstuft, als den völligen Verlust des Filters, den die Menschen (angeblich) brauchen, um klar zu kommen, um klar zu sein, um zu funktionieren und richtig zu ticken. Wie im Uhrwerk, dessen Teil wir sind. Auch das ist übrigens mit Alkohol und Joints durchaus machbar. Auch wenn die nicht als "harte" Drogen bezeichnet werden, vermutlich weil es seltener vorkommt. Nur ist genau das vermutlich ein ziemlicher Irrtum unserer Gesellschaft.

Nun ja, bleiben wir mal bei den Psychosen, das Wort hat so etwas dramatisches - was hilft einem Menschen der im Zustand des Filterlosen verbleibt? Sind es Medikamente (TM by Novartis), die einen künstlichen Filter herstellen - hey wie machen diese Medikamente das? Was ist eigentlich Ritalin? Worin liegt der Unterschied zwischen Drogen, Medikamenten und Alkohol? Was hilft "besser", beim Vergessen von all diesen Eindrücken, denen man ständig ausgesetzt ist? Warum haben immer mehr Menschen, die von Drogen noch nie was gesehen haben, eine sogenannte Psychose? Öffnet sich vielleicht ganz einfach unser Bewusstsein, wie es esoterische Schriften behaupten? Vielleicht eher nicht.

Doch die Kommunikationsgesellschaft, in die wir kurz nach der Informationsgesellschaft hineingeschliddert sind (kennst Du sms, internet...?) bewirkt einen Austausch zwischen Menschen, der zuvor nicht möglich war. Und innerhalb dieses Austauschs entstehen auf einmal ganz andere Suchtmittel, die Natelrechnungen gehen ins unendliche, Internet-Sucht hat bereits Todesopfer gefordert, während andernorts in dieser virtuellen Realität Beziehungen entstehen, und Menschen zueinander finden. Und doch ist alles ein Teil der Realität. Das vereinfachte Reisen, das nun seit Jahrzehnten praktiziert wird, lässt neue alte Gedanken, auf anderen Orten, als ihrem Ursprungsort keimen. Verändert das Bewusstsein.

Wer kann Siddharta von Herrmann Hesse lesen, ohne das eine oder andere oder sogar alles auf einmal ganz anders zu sehen? Wer kann von Kreuzzügen lesen, ohne seine Kirche zu hinterfragen? Nicht zu vergessen, was unsere Eltern begonnen haben, das bewusste auseinandersetzen, mit so ziemlich allem. Wie viele Jugendliche gibt es eigentlich, die nicht wissen, wo sie sich zuordnen sollen, und wie viele gibt es, die genau das als Ausrede nehmen, um nicht zu erkennen, dass sie zuguterletzt immer noch zu sich selbst gehören. Und wie viele davon gibts unter den 50jährigen...?

Es ist verwunderlich, dass die Gesellschaft solch klare Trennungen zwischen Arbeitswelt und Privatleben sucht und sogar Richtlinien aufstellt, was vom einen ins andere rüberschwappen darf - und was nicht. Und es ist noch viel verwunderlicher, dass es dieses Wort Gesellschaft als solches überhaupt gibt, von vielen als Schimpfwort verstanden. Drogen werden von der Gesellschaft abgelehnt - doch niemand sagt die eigentlichen Gründe, weshalb man überhaupt was gegen Drogen haben kann.

Natürlich sind die Szenen der Kinder vom Bahnhofszoo einfach nur scheisse, und wer will das schon, der ein Herz hat? Aber geht es denn darum? Ist denn nicht gerade die Prohibition der Grund für Detlefs Prostitution? Angst bestimmt die Handlungen der Gesellschaft - und die Gesellschaft besteht zu 100% aus Menschen, auch aus denen, die sich nicht dazu zählen. Angst vor was? Gerade die Wirtschaft würde von einem veränderten Bewusstsein punkto Verantwortungsbewusstsein, punkto Herzlichkeit, punkto Ehrlichkeit, Zusammenarbeit, Kooperation, Menschlichkeit, dem Verstehen von Zusammenhängen durchaus profitieren.

Mit einem veränderten Bewusstsein der Mitarbeiter lässt sich Geld machen. Also was jetzt, jedem ein LSD-Tee'chen zum zmorgen und wir werden alle reich? Wohl kaum. Denn so massiv verändernd Drogen auch sein mögen, sie ersetzen nicht die Reise zum eigenen inneren Kern, diese Reise ist es auch vor dem so viele Menschen sich fürchten. Sie flüchten davor, in den Konsum von Alkohol (weil's am besten funktioniert...), den Fernseher, die Spielchen mit Nachbarn und nicht zuletzt in ihre Arbeit.

Arbeiten kann helfen, das Bewusstsein zu stärken. Aber nicht, wenn es als Flucht vor dem eigenen Inneren getan wird, wenn Ränge und Macht das bewusste Erleben der Arbeit verdrängen, wenn das Ziel (einen guten Job zu machen) von der Funktion abgedrängt wird. Es ist erfüllend einen Job zu machen, bei dem man am Abend sagen kann, man habe alles gegeben. Es ist absolut nicht erfüllend und macht Dich kaputt, wenn Du keinen guten Job machen darfst, weil es nicht Deine Aufgabe ist, Du irrsinnigen (!) Befehlen folgen musst oder das firmeninterne System ganz einfach nicht damit klarkommt.

Andererseits: je bewusster, und um-die-ecke-denkender Du bist, umso eher fällt dir eine kreative Lösung dafür ein... Und umso mehr Freude an dem was Du tun "musst" hast Du. Manche Dinge darf man auch geniessen. Was die Voraussetzung dafür ist, ist dass Du Dich kennst und auch weisst, dass Du etwas kannst. Selbst das beste Diplom kann dieses Bewusstsein nicht ersetzen. Mit "können" meine ich nicht, "ich kann jeden Tag kiffen ohne das es mir was ausmacht", sondern dass Du ganz genau weisst, dass Du etwas in eine Firma einbringen kannst.

Natürlich, der Lohn in Franken dafür, dass Du 40h pro Woche für andere arbeitest, ist mehr oder weniger lausig - nur hilft Dir auch ein Lohn von 100'000 Franken pro Monat nicht dabei, die Reise in Dein Inneres aufzunehmen. Benutze das was Du bekommst nicht um zu flüchten, sondern öffne Dich Dir selbst, indem Du Dinge damit kaufst, oder Dir ermöglichst, die Dich weiterbringen. Bei den einen ist das eine Reise, beim nächsten ein Goa-Weekend, für andere eine Ausbildung.

Aber mach keine Ausbildung, nur für's Diplom, geh nicht an Partys oder nach Indien um vor Dir selbst zu flüchten - sondern um Dir selber näher zu kommen. Wenn Du dafür Drogen benötigst, gebrauchst du sie nicht. Öffne Dich Deinem Bewusstsein, verändere Dein Bewusstsein, mach Dir bewusst, dass auch nach einem Flash, es durchaus möglich ist, einen anderen Blickwinkel auf die Welt beizubehalten - ohne dass dies eine Psychose darstellt - vielleicht eher sogar eine Gesundung.

Chefs stellen übrigens gerne glücklich verliebte Menschen ein, "die arbeiten besser" - nun ob sie wirklich besser arbeiten sei einmal dahingestellt, es dürfte aber durchaus zutreffen, dass sie mehr Freude verbreiten und haben. Dinge auf einmal lockerer sehen, die zuvor einfach nur genervt haben.

Übermässiger Konsum dagegen kann eigentlich nur schädlich sein. Nicht auf Jobs bezogen (aber auch), und auch nicht wegen der Leber und den Nieren (aber auch), sondern weil Dein Bewusstsein ständig neuen Ausdrücken ausgesetzt ist, die das Denken derart animieren, dass Du verwirrt bist. Das ist keine Veränderung des Bewusstseins, sondern eine Achterbahnfahrt, mit ständig wechselnden Perspektiven. Auch mit Alkohol und Joints - gerade weil's einfacher ist zu funktionieren. Denn hier ändert sich am funktionieren selbst normalerweise recht wenig - dafür umso mehr an der Intensität des Funktionierns.

Man könnte auch Verdrängen dazu sagen. Wer jeden Tag Alkohol trinkt, und sich selbst dazu sagt, "nach dem anstrengenden Tag brauche ich das einfach" sollte vielleicht wirklich mal über seine Funktion nachdenken, und ob sie wirklich so erfüllend ist, wie er vielleicht annimmt. Bewusstsein ist Veränderung.

Edit: Abschnitte
Zuletzt geändert von Fallen Angel am Fr 27. Jul 2007, 19:30, insgesamt 2-mal geändert.
Fallen Angel

Der Kapitän auf stürmischer See

Beitrag von Fallen Angel »

Ein Bild erscheint mir im Kopf: eine stürmische See, wogende Wellen, es blitzt und donnert, und das Schiff wird wie wild hin und hergeschüttelt. Und hinter dem Ruder der Kapitän, der schon längst keinen Kurs mehr setzen kann, und doch das Steuer in der Hand hält und das Schiff auf diese Weise daran hindert, zu kentern.

Steuern bedeutet nicht kontrollieren - es bedeutet nicht den Elementen des Lebens zu trotzen, die schön und grauenvoll sein können, unbeschreiblich und erschütternd. Es bedeutet lediglich, dass man versucht, nicht vollständig unterzugehen.

Vielleicht ist bewusster Konsum grundsätzlich nicht möglich, meist eher spontan, unbewusst, und selbst wenn es bewusst gemacht wird, so doch noch immer ziemlich unberechenbar - doch es ist wichtig, nicht zu kentern.

Ein Coctail aus Speed, LSD, Alk, GHB und THC kann so gut wie unmöglich auszuhalten sein. Und jeder weiss das. Den Konsum steuern, heisst nicht, ihn unter Kontrolle zu haben – es heisst, nach einem Bier etwas anderes zu trinken (oder was essen), nach einem LSD-Flash erstmal ein Jahr lang eine Pause einzulegen, Joints als etwas besonderes zu sehen, wie früher, als noch nicht jeder Tag mit einem Röllchen begann.

Der Lohn dafür ist ein schöneres und/oder intensiveres Erlebnis, und die Gewissheit, dass ein spontaner Konsum überhaupt erst entstehen kann, denn spontan heisst: nicht regelmässig. Es ist nicht möglich spontan zu konsumieren, wenn man tagtäglich konsumiert.

Natürlich hat auch der spontane (also seltene) Konsum seine Schattenseiten, zum Beispiel, dass man nicht (mehr) weiss, wie man damit umgehen soll - doch vielleicht liegt darin gerade dessen eigentliche Bedeutung oder Nutzen - dass ist doch gerade das, was hinter all dem steckt, dass man etwas erleben will, das man sonst nicht erlebt. Und wenn man "sonst" auch ständig nur das erlebt, dann ist es nichts besonderes mehr.

Ist es denn nicht schön, dass eine Ziggi Dir hilft ein anstrengendes Telefongespräch zu verarbeiten? Doch wie soll eine Ziggi das schaffen, wenn es bereits die 20gste ist...? Ist es nicht schön, nach einem harten Arbeitstag ein Bier geniessen zu können, dass einem all die Aufregung aus dem Körper treibt? Doch wie soll ein Bier das schaffen, wenn es wie Wasser getrunken wird? Selbst Red Bull hat eine besondere Wirkung, wenn der Konsum eingeschränkt betrieben wird. Ein LSD-Erlebnis ist eines der besten Beispiele für eine fast schon endlos anhaltende Erneuerung Deines Denkens. Wie oft bringt eine solche Erneuerung denn noch was? Einen Computer drückst Du ja auch nicht dauernd auf die Reset-Taste, irgendwann willst Du doch auch mal was mit dem Ding anfangen. Und Joints: also ich habe aus eigener Erfahrung echt kein gutes Gefühl bei diesen Dingern, die sind soooo stark - keine Pille könnte diesen Zustand von Desillusioniertheit (schönes Wort hehe) herbeirufen. Aber vermutlich nicht mehr, wenn es heute bereits der fünfte ist...

Ganz davon abgesehen, dass weniger mehr bringt - ist es natürlich auch gesünder und ungefährlicher. Die Gesundheit ist das eine. Mit Gefahr ist was anderes gemeint. Die Gefahr sich selbst durch das ständige Öffnen aller möglichen Türen in Dir genauso zu verlieren, wie wenn Du alles verdrängst. Denn eine offene Tür, durch die Du nicht gehst, ist genau das gleiche, wie eine geschlossene Tür. Die Gefahr des Kenterns ist ebenfalls real, wie ein Untergehen, eine Art Sumpf, in dem es kein oben und unten gibt. In dem alles so sehr in Bewegung ist, dass die Ruhe fehlt. Eine Endlosschlaufe des Geistes, worin keine Antworten gefunden werden.

Weniger ist nicht nur mehr - immer mehr ist irgendwann nichts mehr.
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schupperich
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Re: Der Kapitän auf stürmischer See

Beitrag von schupperich »

[quote="Fallen Angel"
-als noch nicht jeder Tag mit einem Röllchen begann.

-Der Lohn dafür ist ein schöneres und/oder intensiveres Erlebnis

I-st es denn nicht schön, dass eine Ziggi Dir hilft ein anstrengendes Telefongespräch zu verarbeiten? Doch wie soll eine Ziggi das schaffen, wenn es bereits die 20gste ist...?

-Ein LSD-Erlebnis ist eines der besten Beispiele für eine fast schon endlos anhaltende Erneuerung Deines Denkens. Wie oft bringt eine solche Erneuerung denn noch was? Einen Computer drückst Du ja auch nicht dauernd auf die Reset-Taste, irgendwann willst Du doch auch mal was mit dem Ding anfangen.
-usw.
[/quote]

Recht hast du. :wink:
Der Heiterkeit sollen wir, wann immer sie sich einstellt, Tür und Tor öffnen, denn sie kommt nie zur unrechten Zeit.
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Rojak1
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Die Wirkung der weichen Drogen

Beitrag von Rojak1 »

Hallo Leute ; das Thema ist gut ; folgendes habe ich im Netz gefunden in sachen Wirkung von Hasch oder kurz THC genannt.

Die Wirkstoffe

Für die psychoaktive Wirkung von Haschisch und Marihuana ist vor allem der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) verantwortlich. Sie wird allerdings von den weiteren enthalten Cannabinoiden beeinflusst und entsteht somit erst durch eine Wechselwirkung verschiedener Substanzen. Vor allem das Cannabidiol (CBD) spielt eine wichtige Rolle, da es die Wirkung von THC unterbindet. Daher sind Drogenhanfzüchter bemüht den CBD - Gehalt gering zu halten. Des weiteren wirkt es angstlösend und schmerzhemmend. Cannabinol (CBN) wirkt leicht psychoaktiv, aber vor allem augeninnendrucksenkend und darüber hinaus antibiotisch und beruhigend. Cannabichromen (CBC) unterstützt die schmerzhemmende Wirkung des THC und wirkt beruhigend. Es gibt noch eine große Anzahl weitere Cannabinole, von denen noch nicht alle strukturell und pharmakologisch bekannt sind. Außerdem finden sich in Blättern und Harz ätherische Öle. In den Samen sind Lignane enthalten. Sie haben eine allergiehemmende Wirkung.

Die Wirkung von Cannabisprodukten rührt also nicht wie oft angenommen vom THC allein. Vielmehr finden sich im Cannabisharz viele Substanzen mit unterschiedlichen Wirkungen, die sich gegenseitig verstärken oder hemmen. Daher ergeben sich je nach genauer je nach Wirkstoffgehalt und prozentueller Verteilung der Cannabisprodukte verschiedene Wirkungsweisen. Nach dem Konsum von reinem THC tritt zwar ein cannabisähnlicher Rausch ein, doch wird er meist nicht so angenehm empfunden, wie der von natürlichen Cannabisprodukten ausgelöste Rauschzustand.


Link zum weiterlesen; mein rat an Euch; geht es langsam an ; geniesst es;
http://www.thema-drogen.net/Drogen/Cann ... rkung.html[/i]
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Clandestina
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Beitrag von Clandestina »

Die Zigarette nach einem anstrengenden Gespräch hilft einem, langsam und tief durchzuatmen.... und dies entspannt.
Der Joint vor dem schlafen gehen... wieder das tiefe durchatmen, die Gedanken frei laufen lassen, sich entspannen, die schwere der Glieder auf sich wirken lassen.

Ich denke, vieles hat mit einem "Ritual" zu tun. Würde man statt die Zigarette bewusst z.B. Seifenblasen blasen (der Himel wäre voller Blasen)oder statt Kiffen jeden Abend denselben Tee trinken (am selben ort wie man sonst den Joint raucht), hätte das eine ähnliche Wirkung auf das entspannen und den Schlaf, da es zu einem "Ritual wird".

Mir ist schon klar, dass es nicht immer und bei jedem wirkt.
Aber prinzipiell ist die ebene der Placebos und der "ersatz Droge" eine faszinierende Welt.
Fallen Angel

Beitrag von Fallen Angel »

ja da gebe ich dir recht, denn eigentlich sind alle drogen placebos. denn die droge bist du selbst, was in deinem hirn abgeht, mit dopamin, seratonin, adrenalin - plus vielleicht noch die hormondrüsen und der genitalbereich - das alles sind die körpereigenen substanzen, die ein flash auslösen - wenn es gelänge, dieses flash auf andere weise auszulösen, als durch den konsum von drogen,

hmm... und manchmal gelingt das auch, ist es wohl schon den meisten einmal oder mehrmals gelungen.

ich warte auf das experiment, bei dem an einer party lsd verkauft wird, das nur aus diesem kartonteilchen besteht, plus einem bitteren geschmacksstoff (vielleicht E346) - wie wäre die wirkung auf die konsumenten...?
Capablanca

Beitrag von Capablanca »

Fallen Angel hat geschrieben:ich warte auf das experiment, bei dem an einer party lsd verkauft wird, das nur aus diesem kartonteilchen besteht, plus einem bitteren geschmacksstoff (vielleicht E346) - wie wäre die wirkung auf die konsumenten...?
Das hängt von seiner Überzeugung darüber ab, ob es sich um richtiges LSD handelt. Heute weiß auf einer Party eigentlich jeder, dass er ein Plazebo erhalten kann, und wenn es dann eins ist, wirkt es nicht.

Sehr schön ist es, wenn man es hin- und wieder schafft, ohne jegliche Substanzen, einfach nur durch die Musik und den Tanz in einen ähnlichen Zustand zu gelangen. Ich hatte einige male dieses Erlebnis, musste dann auch scharf nachdenken, ob ich wirklich nichts genommen habe. Aber ich war jedes mal vollkommen nüchtern. Meistens waren es die ersten Stunden auf einer Party, in denen ich für gewöhnlich nichts benötige, da genug Energie da ist. Wenn aber die Müdigkeit ansetzt, auf der einzigen Party im Quartal, bin ich schon gewillt, mich künstlich wach zu halten. Hierfür finde ich einen Candyflip wie geschaffen ...
:n3 :jump: :n3
Candyflip

Beitrag von Candyflip »

[quote="Capablanca Wenn aber die Müdigkeit ansetzt, auf der einzigen Party im Quartal, bin ich schon gewillt, mich künstlich wach zu halten. Hierfür finde ich einen Candyflip wie geschaffen ...
:n3 :jump: :n3[/quote]

hey i bi im fau ungniessbar [-X
Capablanca

Beitrag von Capablanca »

Candyflip hat geschrieben:hey i bi im fau ungniessbar
:mrgreen:
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Beitrag von isis mondkind »

also ich bin der meinig das meh a partys au ohni substanze es tolls flash chan gnüsse. han scho paarmal d erfahrig gmacht das d schiibe vo de andere extrem asteckend chan sii.

klar, wenn meh voll verchrampft ufem dancefloor staht klapets warschindlich nid...
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Beitrag von abraxas »

isis mondkind hat geschrieben: klar, wenn meh voll verchrampft ufem dancefloor staht klapets warschindlich nid...

achso. das war also das problem...

;)
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isis mondkind
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Beitrag von isis mondkind »

chum jetzt abra,
weisch, wenn meh s garnid ohni probiert, weiss meh aunid wie sich das "bi de andere astecke" chan afühle... und denn isches erstno gratis...
zwinker

chani also nur empfähle!

nüt gäge droge....
Fallen Angel

Beitrag von Fallen Angel »

isis mondkind hat geschrieben: han scho paarmal d erfahrig gmacht das d schiibe vo de andere extrem asteckend chan sii.
ja, so seh ich das auch. auch wenn die wissenschaftler unter uns das vermutlich bestreiten, so scheint mir das was wir als Stimmung an einer Party beschreiben, einen enormen Einfluss auf jeden zu haben, der dort ist. Je ausgelassener die Stimmung, umso ausgelassener ist der Einzelne. Anscheinend sind wir Menschen halt eben doch fähig empathisch zu spüren, wie es anderen Menschen geht. Auch wenn Du nüchtern bist, können dich Menschen, die einfach nur jenseits jeglichen Konsums übertrieben, wirklich weit, weit weg sind, ziemlich "drus tue". Und umegekehrt kann eine Party "bei der alle auf Acid tanzen" Dich in einen Acid-artigen Zustand versetzen (edit: na, jedenfalls ansatzweise...). Vielleicht sogar, wenn gar niemand Acid konsumiert hat, und alle nur denken, alle hätten Acid konsumiert...? DAS wär ja mal das lustigste überhaupt *grins* - ähem aber vermutlich doch eher unwahrscheinlich, naja wer weiss, der Sound hat als solches sicherlich diese Wirkung (jedenfalls manchmal), und ich kann gar nicht aufzählen wie oft ich schon des morgens vor oder nach der Arbeit im Zug richtig guten alten Trance gehört, und mich gefühlt habe, als sei ich auf MDMA - und das auch schon damals, bevor ich überhaupt nur ein einziges mal MDMA konsumiert hatte. Dass ich überhaupt MDMA konsumiert habe, führe ich auf eine Art Un-Bewusstheit zu diesem Zeitpunkt zurück. So wie das Leben halt spielt...

Ist Nüchternheit, nicht auch eine Art Flash...?

Edit: eigentlich stimmt das so nicht ganz. Natürlich war es kein MDMA-Flash-Zustand, im Zug, das zu behaupten wäre übertrieben. Aber es war ein Glücksgefühl. Und eventuell lässt sich darauf aufbauen?
Zuletzt geändert von Fallen Angel am Mo 23. Jul 2007, 19:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von isis mondkind »

also nüechternheit isch definitiv flashig!!!

vorallem wenn über längeri ziit öppis konsumiert hesch.
ich z.b. han 10 jahr lang jede tag kifft, endi letschtjahr hani denn dur es iischniidends erläbniss endlich chönne losla.

und sit denn muess ich zuegäh, erläb ich alles viel intensiver und mir isch bewusst worde das sich en art en schleier, wo sich über mini warnähmig gleit hed, ufdeckt hed.

klar vermiss ich die feine jointlis hie und da aber wie xeit, fühl mich schlussendlich gflashter als vorhär, ehrlicher und würklicher. und s gröschte flash erläb ich sit denn ide nacht bim träume.

uiuiui, nid immer agnähm aber sehr intressant!!!
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Beitrag von abraxas »

das umfeld wirkt auf einen menschen. das ist auch wissenschaftlich erwiesen. farblehre, resp. die wirkung von farben auf menschen als stichwort. wenn menschen längere zeit in räumen verbringen, welche in einer bestimmten farbe gestrichen sind, verändert sich auch ihre stimmung. welche stimmung das ist hängt aber stark mit dem kulturkreis zusammen. aber das muss man auch kaum noch erklären, ich glaub jeder hat schon mal gehört dass bestimmte farben eine bestimmte wirkung haben (musik ja auch, und und und).

eine party ist meistens darauf ausgerichtet bestimmte wirkungen zu unterstützen. sowohl was die musik angeht, aber auch die deko, und die gesamtstimmung. sowas wirkt. ausserdem glaube ich auch dass man den körper trainieren kann. wenn bestimmte handlungen immer auf andere handlungen folgen, dann erwartet man mit der zeit die folgehandlung. also wenn zum beispiel immer erst ein brummton erklingt bevor man.. was weiss ich, eine gewaschen kriegt, dann tuts mit der zeit wohl schon ein bisschen weh wenn man nur schon den ton hört (erinnert mich grad an clockwork orange :).

wissenschaftlich orientiert zu sein heisst nicht alles ablehnen was man von auge nicht sehen kann, sondern kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen, nachzuprüfen, statt sachen einfach als gegeben hinzunehmen. so versteh ich es zumindest. wissenschaft heisst: passiert etwas bestimmtes, so muss es sich ein zweites, drittes, viertes mal unter den exakt selben bedingungen genau nochmals so abspielen. ansonsten ist nichts bewiesen und man kann nicht davon ausgehen dass das geschehene nicht einfach nur zufall war (oder überhaupt stattfand).

konkret heisst das: wenn man immer wenn man an eine party kommt (oder häufig, oder oft, oder auf jeden fall ab und an) einen ansteckeffekt erlebt, dann ists wohl keine einbildung :) aber woran das genau liegt, ob es einfach nur ein psychologischer effekt ist, oder ob da noch "die energien der anderen" mitspielen könnte man nur schlüssig rausfinden wenn man experimente macht, und zwar richtig, mit verschiedenen kontrollgruppen, etc. und es müsste eine signifikante anzahl von versuchen mit selbem setting das selbe resultat erzielen.

hier noch ein netter blogpost der grad zum thema passt:
skeptico - how do you prove photography to a blind man
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musik und so
http://www.bufta.ch
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