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Fallen Angel 3
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

](*,)

dieser thread http://forum.deepsilver.com/forum/showt ... hp?t=42362
ist wieder einmal ein paradebeispiel für die arroganz und dummheit von spieleentwicklern.

zum einen haben sie auf ihre spiele einen kopierschutz draufgetan, was ja an sich schon total bekloppt ist, weil die raubkopierer einen scheiss drauf geben, und derartiges zeug null komma nix überwinden.
zum zweiten haben sie auf die frage mehrer ihrer käufer warum das spiel mit windows 7 nicht läuft, die frechheit zu sagen "böh wir konnten es ja schliesslich nicht auf einem betriebssystem testen, das erst jahre später auf den markt kommt".
zum dritten war das problem ganz einfach zu beheben: man musste nur den kopierschutz aus dem jahre 2006 der auf der cd installiert war, auf eine windows 7 version updaten.
zum vierten hat diese lösung jedoch nicht der arrogante deep silver schreiberling herausgefunden sondern irgend ein käufer.

diese vier punkte beweisen einmal mehr, wie beschränkt DRM ist. die antworten in dem thread von deepsilver, zeigt exemplarisch wie diese firmen ihre kunden sehen.

schade an der ganzen geschichte ist einfach dieses völlig fehlende bewusstsein seitens der softwarehersteller, dass einzig und allein GUTE WARE (und guter customer service) gegen raubkopien schützt. denn der grund weshalb wir dieses spiel gekauft haben, war ja im grunde genommen das (hoffentlich) gute spiel. es ist schade, dass die verkäufer dieser firmen es verpassen, in ihrem marketing, kundenservice etc. ebensogute arbeit zu leisten, wie die programmierer.

wir standen vor dem gleichen problem wie der threadstarter. wir dachten bereits "ach scheiss benutzerkontensteuerung, scheiss windows, oh nein, hätten wir nicht so ein altes spiel kaufen sollen?" - bis dann ein anderer käufer die lösung darlegte. windows war jedenfalls nicht schuld an der misere... sondern der kopierschutz. aber hat sich deep silver wenigstens um die (noch dazu recht einfache) lösung bemüht? nicht im geringsten. hat sich deep silver für die arroganten beiträge in dem thread entschuldigt, nachdem ein käufer die lösung fand? natürlich nicht. das ist einfach schwach. aber leider allzu typisch.

wie viele menschen, haben einfach keinen bock mehr auf derartiges und benutzen irgendwann nur noch raubkopien? weil sie einfach genug davon haben, dass ihnen ebendas die ganze zeit unterstellt wird! die käufer sind ja die leidtragenden des DRM - nicht die raubkopierer. ich finde es echt unbegreifflich, dass manche spielentwickler das einfach nicht kapieren..

ein anderes beispiel: vor einem jahr oder so, habe ich ein spiel zum downloaden gekauft. ich wollte das kürzlich auf dem neuen compi installieren doch leider reichte die damals gekaufte lizenz nur zur einmaligen installation! hätte mein laptop eine tastatur, würde ich hineinbeissen. und ganz bestimmt werde ich nicht nochmal für dieses spiel bezahlen. die lösung: die vollständige installation auf dem alten compi mittels stick auf den neuen kopieren. zeigt wiederum dass der kopierschutz in der installationsdatei a) nichts bringt und b) nur den käufern schadet, weil sie zusätzliche massnahmen ergreiffen müssen, um gekaufte ware benutzen zu können. (die offizielle lösung wäre, dem distributor ein mail zu schicken, damit sie einem einen code schicken -> ist das kundenbindung oder einfach nur bescheuert?)

und auf der anderen seite gibt es modder und fans, die nicht nur zusätzliche inhalte gratis erschaffen, sondern sogar programmierfehler ausbügeln, lange bevor ein patch erscheint, oder sogar lange, nachdem der letzte patch erschienen ist. GRATIS. ich frage mich manchmal wie lange es gehen wird, bis es bei den firmen "klick" macht. wann kommt das alles entscheidende umdenken, dass kunden dadurch generiert werden, dass man sich um sie bemüht - und nicht indem man ihnen jahrzehntelang steine in den weg legt. denn ich als compispiel-fan befürchte, wenn die spieleentwickler das nicht irgendwann mal schnallen, dann werden die (selbstverschuldeten) raubkopien und mangelndes interesse (an steinen...) seitens der zahlenden kundschaft diesem hobby irgendwann den todesstoss versetzen.

Copyprotection kills.
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BuddhaNature
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Re: no_copy.org

Beitrag von BuddhaNature »

kann deiner wut nachfühlen.

das problem mit den kopierschützen ist, dass man als zahlender kunde meistens die arschkarte zieht.
hab ich doch grad vorgestern einen interessante doku auf dvd gekauft.
läuft leider, obwohl nichts angeschrieben ist, nicht auf dem compi... dvd wird partout nicht erkannt.
nur ein dvd player kann den film abspielen.

aber gutglück gibts ja noch youtube und nutzer welche solches material reinstellen.

...

das mit den spielen war schon immer eine mühselige geschichte. unter umständen stören sich verschiedenste kopierschütze untereinander sogar.
ehrlich gesagt ist mir dies schon längst zu doof und zeitraubig, und ziehe dem eine konsole vor.

was mich selbst aber schon ein paarmal viel zeit verursacht hat, sind die schütze professioneller anwendungssoftware. nun habe ich davon nicht wenige installiert und auch ordentlich bezahlt wie es sich gehört. und wir sprechen hier von kaufsummen im bereiche $2000 - $5000 für lediglich ein programm!

teilweise sind die programme sehr auf die hardware verknüpft (netzwerkkarte, systemID usw)... wer hier mal ein systemwechsel macht, kann nur hoffen dass er durch den support einen neuen lizenzkey bekommt. unter umständen geht dabei viel zeit verloren.

ein spielehersteller hat wenig interesse alte produkte nachzubessern, da er diese womöglich eh nicht mehr verkauft. lieber machen sie dann eine neue version und kassieren dann wieder den vollpreis.
die spieleindustrie hats natürlich auch nicht immer einfach, denn die entwicklungskosten sind rel. hoch. und viele flops kann man sich da nicht leisten. ich sehe künftig entstehen immer mehr bezahlmodelle wie ein abo welches berechtigt zu spielen. oder aber man pappt viel werbung rein.

geb ich dir recht, das ganze verärgert die kunden und könnte schlussendlich das gegenteil bewirken.
aber auf der anderen seite könnte ich hier titel aufzählen, welche millionenfach installiert wurden aber unter dem strich als flopp galten... weil eben der grossteil sich eine kopie installiert hatte und dem hersteller damit nichts vergütete.
GEH DEN WEG DES HERZENS

Fallen Angel 3
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

http://www.internet-law.de/2012/08/schu ... angert.htm
Schutzfristen im Urheberrecht werden verlängert

(...)

Das ist ein schönes Geschenk an die Musikindustrie, denn damit werden die großen Labels in die Lage versetzt, die immer noch umsatzstarken Alben der Künstler der 60′er Jahre wie der Beatles, Rolling Stones, Doors, Who, Jimi Hendrix oder Bob Dylan weitere 20 Jahre zu vertreiben.
Schutz der Künstler?! Wo bitte geht es hier um den Schutz der Künstler????
Künstler die 1942 Musik gemacht haben, leben heute nicht mehr! Sogar Elvis Presley (50er) lebt schon seit 33 Jahren nicht mehr, dass die Rolling Stone (60er-bis heute) noch leben, grenzt an ein Wunder, und dann will diese total realitätsfremde deutsche Bundesregierung den "Schutz der Künstler", wie es ja die Befürworter dieses antiquierten und menschenfeindlichen Urheberrechts stets betonen, um weitere 20 Jahre verlängern?

Zu welchem Zweck? Damit Compigame-Modder ihre Mods nicht zum download anbieten dürfen, wenn es darin "geschützte" Musik hat? Damit Musik, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Radio oder an Partys gespielt wird, auch weiterhin vor sich hin verstaubt, und man es theoretisch noch nicht mal auf Youtube laden darf? Damit DJ's aus dem Hiphop und Techno Bereich auch weiterhin Tantiemen an die Suisa (in Deutschland Gema) bezahlen müssen, wenn sie Teile eines uuuuuuuralten Lieds in ihr Stück einbauen?

Das ist doch krank - und wie der Beitrag schon schrieb, nichts weiter als ein Geschenk an die Musikindustrie, die noch dazu dieses Geschenk gar nicht nutzen wird, weil das Gewinnorentierte Unternehmen sind, die bis heute, das heisst bis ins 21. Jahrhundert hinein immer noch nicht begriffen haben, wie man legalen Download anbieten kann, was Paypal ist und wie man die Kunden, die Musik kaufen (wollen!) behandelt (nämlich nicht mit irgendwelchen bescheuerten "Kopierschutz"-Vorrichtungen).

Aber wie auch immer: einen Schutz für Künstler EXISTIERT spätestens mit dem Tod des Künstlers einfach nicht mehr. Allenfalls kann man noch von einem Schutz für die Erben reden, aber weshalb ich Tantiemen bekommen soll, für etwas das meine Urahnen vielleicht mal gemacht hat, ist mir bis heute nicht klar - und ich bekomme auch keine. Zu Recht, hab da ja nix zu beigetragen!

Dieses Geld, das eventuell - d. H. wenn überhaupt - mit uralten Songs gemacht wird, fliesst also einzig und allein in die Verwaltung, in die Taschen der Grossaktionäre und in die aktuellen Stars des jeweiligen "Rechteinhabers" - ein Rechteinhaber, der dieses Recht schon damals nur erlangte, indem er die damals noch jungen und unbekannten Künstler schamlos über den Tisch gezogen hat.

Edit: :-# Link Bug :D
Zuletzt geändert von Fallen Angel 3 am Mi 8. Aug 2012, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Interessant: :idea:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/11405251
«Die Musik von Bob Dylan wird zum Verkaufsschlager für Obligationen, die institutionellen Investoren und superreichen Privatanlegern angeboten werden», meldet das «Wall Street Journal».
Organisiert wird der Handel mit Songrechten von der Firma Sesac Inc. aus Nashville, Tennessee. Sie will Bonds in der Höhe von 300 Millionen Dollar unter die Investoren bringen.
Wenn nochmals jemand behauptet, es gehe bei Songrechten um den "Schutz der Künstler", dann hau ich ihm diesen Beitrag um die Ohren! :lol: (metaphorisch gesprochen, bin gar nicht so gewalttätig...)

Es geht um GELD, und um nichts sonst. Noch dazu geht es NICHT um das Geld der Künstler.
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Re: no_copy.org

Beitrag von makau »

Der Verteilschlüssel bei Gema/Suisa und co ist ungerecht. Das stimmt.
Alle in eine Schublade stecken ist jedoch dumm.

Hör mal diesem Herrn 5 Minuten zu, Achtung es könnte deinen Horizont erweitern.




Ein Geschäftsmodell das darauf beruht das diejenigen die den Inhalt liefern nichts bekommen ist kein Geschäftsmodell - Das ist Scheisse.

- Bei den Bauern haben wirs geschnallt, hmm? Die werden unterstützt und finanziert, denn wenn die nicht mehr arbeiten bleibt dein Teller leer. Das Essen wird nicht von der Migro hergestellt genauso wie der DJ keine Musik macht und Google keinen Inhalt liefert. Und Kim Schmitz oder wie der fette Millionär da heisst kann übrigens auch nicht singen.
Zuletzt geändert von makau am Mi 8. Aug 2012, 14:22, insgesamt 2-mal geändert.
Fallen Angel 3
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

mir gehts weniger um den verteilschlüssel, der in der tat ungerecht und bereichernd für die suisa/gema ist, als vielmehr auch um die unsinnigkeit von "rechten für personen", die letztlich gar nicht diesen personen gehören, sondern entweder deren erben oder einfach irgendeiner firma.
video schau ich mir später an.

Edit zu Deinem Edit: Ein Geschäftsmodell das darauf basiert, dass Investoren Spekulationen mit Nahrungsmitteln anstellen, führt sowohl zum Ruin dieser Bauern, als auch der Bevölkerung, die auf die Bauern angewiesen ist. Mit Musik von Bob Dylan bereichern sich Investoren! Das ist schon beinahe grausam... (für den Künstler - wie auch für die Fans).
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Zu seiner Rede http://www.youtube.com/watch?v=UZLsXYBJ ... r_embedded

Er glaubt, alle, die etwas gegen die völlig Musikindustriefreundliche Kopierschutzverordnung haben, wären alles Diebe, Diebe die nicht bereit seien für Kunst zu bezahlen.

Damit irrt er sich massiv. Gerade Youtube hat mehr Käufer für ansonsten eher unbekannte Künstler erschaffen, als jede andere Form von Werbung. Denn Youtube hat den massiven Vorteil, nicht erst durch die von der Musikindustrie erschaffenen "Top Ten" gefiltert, nur das zu bringen, was "massentauglich" ist. Es ist eine Unterstellung, dass (alle) Leute, die im Internet Musik runterladen, nicht bereit wären dafür zu bezahlen. Bedauerlicherweise sind die Möglichkeiten Musik legal zu KAUFEN bislang äusserst beschränkt. Mancherorts brauchst Du Kreditkarten und gerade die unter 18jährigen haben diese Möglichkeit nicht - ich habe bis heute keine, weil ich keine will. Was man dann so legal runterlädt hat Kopierschutz, wehe dem, der seine gekaufte Lizenz auf der Musik häufiger als fünfmal verwenden will. Was der Mann ebenfalls nicht begreifft, ist, dass Fans von bestimmter Musik auch bereit wären das doppelte und dreifache einer normalen CD zu bezahlen, weil sie das lieben. Die "Sondereditionen", wo irgendeine völlig nutzlose DVD drauf ist beweisen das. Für Malukah hab ich 50 Franken an Ministry of Sound überwiesen, die zusammen mit ihr ein Lied gemacht haben, weil es die einzige Möglichkeit war, überhaupt etwas dafür zu bezahlen. Manche CD's habe ich doppelt gekauft, weil sie kaputt gegangen sind und ich sie nicht kopiert hatte (war mir zu mühselig, naja...) - Was die Leute jedoch je länger je weniger bereit sind zu bezahlen, das sind irgendwelche Gebühren auf Leerdatenträgern, sind irgendwelche Suisa Abgaben an legalen Partys, sind irgendwelche Tantiemen für Rock- und andere Legenden, weil sie erkennen, was für eine tiefgreiffende Ungerechtigkeit damit einhergeht, dass nur ein paar wenige Künstler und ein Haufen Aktionäre und Verwaltungsbeamte das grosse Geld einheimsen. Ich zahle gern 50 Franken für eine völlig unbekannte, äusserst begabte Künstlerin - aber einen einzigen Franken für den neuesten Schwachsinn, den ich mir tag für tag im Radio anhören muss? Das möchte ich noch nicht mal gratis. Ich hab keinen Bock drauf dass meine Firma Billag-Gebühren für's Radio bezahlen muss, damit DRS das Geld an die nicht eben verarmten grossen Labels weiterleiten kann, die damit die grossen Stars noch reicher machen, statt hin und wieder mal was nicht so Bekanntes zu spielen. Und DRS ist was das angeht ja noch einigermassen brauchbar im Vergleich zu Radio Energy und dem ganzen Müll.

Er glaubt, dass die aktuelle Musiklandschaft - bzw. die vor zehn Jahren - supertoll sei.

Nun ja - ich glaube, dass die aktuelle Musiklandschaft supertoll ist, weil es inzwischen auch für kleinere, unbekannte Künstler dank des Internets die Möglichkeit gibt, ihre Musik weltweit zu verbreiten - jedoch was die "Musikindustrie" angeht, die hinkt der Entwicklung mindestens zehn Jahre hinterher. Früher war alles besser? Nun früher gab es auf VIVA noch ganze Themenabende zu Techno, obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung das überhaupt kannte, früher da gab es im Radio noch "Nachtschwärmer", wo mal Musik gespielt wurde, die nicht dem Mainstream entsprach.

Zu seinen Ausführungen, dass es heute keine Indie-Labels mehr gibt...

Warum gibt es die nicht mehr? Weil sie gekauft wurden von den grossen. Bei den Computerspielen ist haargenau das gleiche abgelaufen. Aber: bei den Computerspielen gibt es inzwischen Dinge wie Steam, die als Vertriebsgesellschaft auch Indie-Producer unterstützen. Das sind kleine Firmen, die bei Steam ihre Ware anbieten können OHNE auf Distributoren angewiesen zu sein, die (echt wahr) ihnen in der Vergangenheit nichts, einfach nichts für die Spiele bezahlt haben, die sie entwickelt haben. Ich glaub, das sieht bei der Musikindustrie nicht viel anders aus.
Davon mal abgesehen gibt es durchaus noch Indie-Labels - es sind nur halt keine "Label" mehr in einem Sinn, der hauptsächlich darin besteht, möglichst viel Geld zu machen. Gibt es denn keine CD's mehr? Habe grad kürzlich drei CD's von Almerim gekauft - 80 Franken - das ist es mir wert! Weil es etwas besonderes ist. Von Dota und die Stadtpiraten (Kleingeldprinzessin) hab ich in Berlin CD's bestellt und dafür noch viel zu viel Zoll bezahlt, und es ist mir scheissegal wie viel es gekostet hat, dieses Geld geht DIREKT zu den Künstlern - ohne Suisa - ohne Gema.

also makau, sorry meinen Horizont habe ich durch diesen Clip nicht "erweitert", ich beharre weiterhin stur auf meiner Ansicht. ;)
Und trotzdem danke ich Dir dafür, denn es tut gut, sich seiner eigenen Meinung mal wieder etwas bewusster zu werden.

Letztendlich, um jetzt doch noch etwas neutraler zu schreiben: Es gibt durchaus Argumente FÜR ein Urheberrecht. Ich will aber keinen Rappen dafür bezahlen, dass ein paar wenige grosse Labels den Musikmarkt beherrschen. Es braucht durchaus den Respekt vor den Künstlern, dahingehend gebe ich diesem Clip recht. Es braucht diesen Respekt, damit die Menschen, die etwas hören, das auch kaufen - im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ich erwarte nicht, dass ein 14jähriger Hunderte von Franken für Musik ausgibt, im Gegenteil ich möchte dass so jemand lernt mit dem Geld umzugehen. Über 30jährige hingegen sollten durchaus bereit sein, für das was ihnen gefällt auch einen monetären Beitrag zu leisten. Seien das Spiele - oder Musik - oder Filme.

Was ich an der ganzen Diskussion insofern auch bedenklich finde, sind die Begriffe, wie "Raubkopie", als ob jemand, der etwas auf youtube anguckt den Künstler zusammengeschlagen und ihm seine Platten geklaut hat. Diese Denkweise ist gefährlich in meinen Augen. Letztendlich ist durch einen illegalen download erstmal niemand zu Schaden gekommen. Der einzige theoretisch entstandene Schaden ist nicht generierter Umsatz. Doch auch hier: wer sagt denn, dass der Downloader das nicht später auch kauft, oder vielleicht sogar schon gekauft hat, es aber praktischer findet, es im Internet runterzuladen, als seine CD zu kopieren (zweimal noch dazu).

Hinzu kommt, dass es diverse Musikstücke gibt, (Computerspiele dasselbe), die es nicht zu kaufen gibt! Diese "Illegal" runterzuladen halte ich nicht nur für legitim, sondern noch dazu für einen Akt der Bewahrung dieser Musik/Spiele/Bücher. Wie ich schon mal in dem Thread schrieb, wenn ich Alpha Centauri Crossfire von Sid Meier illegal runterlade, so fühle ich mich nicht wie ein Verbrecher, nur weil der grösste Spielehersteller die "Rechte" besitzt, jedoch leider nicht bereit ist, den Vertrieb dieses Spiels zu gewährleisten. Sondern ich fühle mich als jemand, der ein uraltes Werk wertschätzt, gerne spielt und deswegen sogar bereit ist, von diesem Rechteinhaber als ein Verbrecher bezeichnet zu werden, und das obwohl ich jährliche hunderte, wenn nicht sogar tausende von Franken für Spiele ausgebe...
(Das Original Alpha Centauri (nicht Crossfire) gibt's inzwischen auf Gog und ich habe es dort tatsächlich etwa zum dritten Mal gekauft (bzw. kaufen lassen) - weil es bei Gog weder Kopierschutz noch sonstigen Unfug gibt - obwohl Gog ebenfalls kein Paypal Service anbietet.)

Ich verwehre mich jedenfalls gegen den von einigen Krawattenträgern in grossen Musikkonzernen erhobeben Vorwurf, dass das kopieren von Kunst der Kunst schade. Das Gegenteil ist der Fall. Kopieren fördert die Kunst, fördert die Kreativität, fördert die Möglichkeiten von ärmeren Künstlern Kunst zu erschaffen, von ärmeren Konsumenten, diese auch kennenzulernen - und wertzuschätzen. Der einzige Schaden wäre entgangener Umsatz, und die Zahlen mit denen diese Musiklabels um sich schmeissen, sind hahnebüchener Unsinn! So viel Geld, hat kaum jemand von den Leuten, die nichts für Musik bezahlen, denn die sind so zwischen 15-20 und gäbe es das Internet nicht, hätten sie diese Kunst halt einfach nicht. Man kann nicht etwas kaufen, für das man kein Geld hat, und somit ist das was die Musikindustrie als "entgangenen Umsatz" bezeichnet, nichts weiter als eine Phantasiezahl, die sie benutzen, um IHRE Rechte durchzusetzen, die sowohl GEGEN die Kunst gerichtet ist, als auch GEGEN die (meist bezahlenden) Konsumenten dieser Kunst.

Es gibt keinen Schutz von Künstlern, wenn ein "Contentinhaber" also ein grosses Musiklabel, auf den Rechten von bekannten Künstlern Optionen ausgibt, mit denen dann an der Börse gehandelt wird. Wenn sogar schon die Rechte an Musik, die ja eigentlich den Künstlern gehören sollten, von der Musikindustrie an dubiose Firmen verschachert werden, die damit Investoren anlocken wollen, sollten einem wirklich ein paar Augen gleichzeitig aufgehen.

Naja, doch nicht soo neutral, sorry :D
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Re: no_copy.org

Beitrag von makau »

gut, mit deinen texten lässt du mir keine andere wahl als alles auseinander nehmen.


- Er glaubt, alle, die etwas gegen die völlig Musikindustriefreundliche Kopierschutzverordnung haben, wären alles Diebe, Diebe die nicht bereit seien für Kunst zu bezahlen.

...... richtig, das ist sein eindruck und er ist sauer.


Damit irrt er sich massiv. Gerade Youtube hat mehr Käufer für ansonsten eher unbekannte Künstler erschaffen, als jede andere Form von Werbung.

... youtube hat eine werbeplattform erschaffen damit man die namen der mp3's in den tauschbörsen findet. also eigentlich google, da sind wir uns einig hmm? denn auch google unternimmt mal rein garnix um diese links in den suchanfragen zu löschen.


- Denn Youtube hat den massiven Vorteil, nicht erst durch die von der Musikindustrie erschaffenen "Top Ten" gefiltert, nur das zu bringen, was "massentauglich" ist.

.... stimmt. schön.


- es ist eine Unterstellung, dass (alle) Leute, die im Internet Musik runterladen, nicht bereit wären dafür zu bezahlen.

..... diese unterstellung wird durch die verkaufszahlen verglichen mit den downloadzahlen belegt und ist zum grössten teil keine unterstellung sondern die wahrheit. wäre und hätte war und ist nie ein argument.


- Bedauerlicherweise sind die Möglichkeiten Musik legal zu KAUFEN bislang äusserst beschränkt. Mancherorts brauchst Du Kreditkarten und gerade die unter 18jährigen haben diese Möglichkeit nicht - ich habe bis heute keine, weil ich keine will.

.... totaler quatsch. es gibt an jeder coop-kasse itunes-karten zu kaufen. auch für minderjährige und menschen mit deiner einstellung.


- Was man dann so legal runterlädt hat Kopierschutz, wehe dem, der seine gekaufte Lizenz auf der Musik häufiger als fünfmal verwenden will.

... das war früher mal so, man kann problemlos online musik kaufen ohne diese veraltete regelung.


-Was der Mann ebenfalls nicht begreifft, ist, dass Fans von bestimmter Musik auch bereit wären das doppelte und dreifache einer normalen CD zu bezahlen, weil sie das lieben. Die "Sondereditionen", wo irgendeine völlig nutzlose DVD drauf ist beweisen das

.... dein verhalten ist nicht gleich das verhalten anderer. die zahlen der masse sprechen eine ganz andere sprache.


- Was die Leute jedoch je länger je weniger bereit sind zu bezahlen, das sind irgendwelche Gebühren auf Leerdatenträgern, sind irgendwelche Suisa Abgaben an legalen Partys, sind irgendwelche Tantiemen für Rock- und andere Legenden, weil sie erkennen, was für eine tiefgreiffende Ungerechtigkeit damit einhergeht, dass nur ein paar wenige Künstler und ein Haufen Aktionäre und Verwaltungsbeamte das grosse Geld einheimsen.

.. richtig, der verteilschlüssel der suisa/gema ist ungerecht. in der achso bösen musikindustrie regieren wie in jeder anderer industrie die grossen. hier im internet z.bsp. google. im maschienenbau ist es siemens oder festo. du bezahlst aber anyway diese gebühren für deinen ipod oder was auch immer. die werden uns allen aufgedrückt.
ich schreibe gleich mehr dazu.....


-Ich zahle gern 50 Franken für eine völlig unbekannte, äusserst begabte Künstlerin

.... sehr schön aber eben du bist nicht die masse.


-Er glaubt, dass die aktuelle Musiklandschaft - bzw. die vor zehn Jahren - supertoll sei.

.... oh ja das war sie auch! man muss aber noch weiter zurück z.bsp in die 80ger anfang 90ger. hör dir mal die qualität dieser musik an und vergleiche mit heute. ich schreibe aber auch hier etwas später mehr dazu


-Nun ja - ich glaube, dass die aktuelle Musiklandschaft supertoll ist, weil es inzwischen auch für kleinere, unbekannte Künstler dank des Internets die Möglichkeit gibt, ihre Musik weltweit zu verbreiten

.... ist sie nicht. klar kann man mehr verbreiten aber wo ist der erkennungswert? richtig: nirgends. leute sagen mir voller stolz dass sie so und so viele gigabytes an musik auf ihren festplatten haben aber sie kennen nichts davon wirklich. sie kennen aber noch das alte zeuchs, das was sie früher im laden gekauft haben - auf platte oder cd. so lieber fallen angel funktioniert die grosse masse. die künstler bleiben unbekannt auch wenn ihr zeuchs mehr verbreitet ist als früher.


-Früher war alles besser? Nun früher gab es auf VIVA noch ganze Themenabende zu Techno, obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung das überhaupt kannte, früher da gab es im Radio noch "Nachtschwärmer", wo mal Musik gespielt wurde, die nicht dem Mainstream entsprach.

... jedes marketing einer firma, besonders in den medien macht zielgruppenanalysen. hier siehst du wie wenig sich die menschen heute mit ihren vollen HD's mit musik für musik interessieren. die medien senden das was einschaltquoten bringt aufgrund der zielgruppenanalysen. alles passt sich der zielgruppe an. auch der duden - ich behaupte in 50 jahren ist die gross-kleinschreibung in deutsch fast abgeschafft oder gleich wie in englisch. ich schreibe auch gerne dauer-klein :-D . das internet wird in zukunft noch viel mehr auf deine bedürfnisse abgestimmt sein und suchmaschinen werden dir die entsprechenden ergebnisse liefern. das internet wird zu dir kommen. schöne neue isolierte welt.


-Zu seinen Ausführungen, dass es heute keine Indie-Labels mehr gibt...
Warum gibt es die nicht mehr? Weil sie gekauft wurden von den grossen. Bei den Computerspielen ist haargenau das gleiche abgelaufen. Aber: bei den Computerspielen gibt es inzwischen Dinge wie Steam, die als Vertriebsgesellschaft auch Indie-Producer unterstützen.

..... du scheinst von computerspielen mehr ahnung zu haben als von labels. bei mir ist es umgekehrt, ich spiele keine computerspiele also kann ich dort nicht mitreden. die kleinen indie-labels werden nicht gekauft sondern sie sterben wie es sven im filmchen sagt. sie sterben reihenweise. kein mensch würde anfangen musik zu machen wenn es nicht gut für die seele wäre. es ist eine bereicherung fürs leben. aus wirtschaftlicher sicht ist es unglaublich doof ein indie-label zu gründen. musik wird immer gemacht auch wenn überhaupt nichts dabei verdient wird und genau das wird von der grossen masse schamlos ausgenutzt. macht mal musik - wir konsumieren es und gehen dazu ab - aber wir bringen dir keine wertschätzung zurück.


-Es gibt durchaus Argumente FÜR ein Urheberrecht.

... richtig: artikel 27 in den menschenrechten, absatz 2. - der grund wieso es überhaupt solche gesellschaften wie suisa oder gema gibt.


-Davon mal abgesehen gibt es durchaus noch Indie-Labels - es sind nur halt keine "Label" mehr in einem Sinn, der hauptsächlich darin besteht, möglichst viel Geld zu machen.

... richtig. aus liebe zur musik. wie oben erwähnt. jedoch können sich diese labels keine ausgaben leisten wie vinylpressung oder cd-verkauf.


-Ich erwarte nicht, dass ein 14jähriger Hunderte von Franken für Musik ausgibt, im Gegenteil ich möchte dass so jemand lernt mit dem Geld umzugehen.

.... erwarte ich auch. und ich erwarte von den eltern dass sie ihren kindern lernen nicht sachen zu klauen wenn sie es sich nicht leisten können. oder findest du es richtig wenn ein jugendlicher beim hofladen äpfel klaut nur weil er denkt dass er hunger hat und zuwenig kleingeld in der tasche hat? ein song kostet etwa soviel wie ein apfel. meinst du tatsächlich es würde noch bauern geben wenn man essen klonen und im schneeballprinzip verteilen könnte? ja es gäbe noch ein paar. die die es einfach lieben zu "bauern" alle anderen würden sich einen anderen job suchen.


-Über 30jährige hingegen sollten durchaus bereit sein, für das was ihnen gefällt auch einen monetären Beitrag zu leisten. Seien das Spiele - oder Musik - oder Filme.

... über 30 jährige sind genauso menschen wie die jugendlichen. die meisten haben wohl mehr geld in den taschen als die jugendlichen und können sich mehr leisten. das ist ganz normal. grundsätzlich soll man diesen lächerlichen preis für einen track bezahlen als wertschätzung wenn man das produkt konsumiert! als es noch kein internet gab hatten wohl jugendliche auch weniger platten am start als ihre eltern. ich habe es selber noch erlebt.


-Letztendlich ist durch einen illegalen download erstmal niemand zu Schaden gekommen. Der einzige theoretisch entstandene Schaden ist nicht generierter Umsatz. Doch auch hier: wer sagt denn, dass der Downloader das nicht später auch kauft, oder vielleicht sogar schon gekauft hat, es aber praktischer findet, es im Internet runterzuladen, als seine CD zu kopieren (zweimal noch dazu).

... die lieblingsausrede aller downloader. ok hier mal die wahrheit dazu und ja ich kenne die zahlen, denn ich habe selbst so ein kleines online-label am start und release selbst musik die in meiner wohnung entstanden ist und tausche mich natürlich mit anderen aus die das gleiche tun. der schaden ist massiv! mit 50 Franken bei Beatport bist du locker in den top 100. hier siehst du wie viel elektronische musik gekauft wird. zur erinnerung: beatport ist der grösste online verkäufer elektronischer musik weltweit. wenn du 30 legale downloads hast stehen circa 10000 illegale in EINER tauschbörse gegenüber. ok, jetzt kommt dein argument: die hätten eh nicht gekauft - kann für einen teil stimmen, aber es wird konsumiert ohne ende! so wurde zum beispiel mein track von schweizer djs gespielt obwohl ich in den verkaufszahlen gesehen habe das kein einziger schweizer den track legal gekauft hat. sorry ich schweiffe aus, muss bei schaden bleiben: nun, wenn man von anfang her schon weiss dass nichts an finanzieller wertschätzung reinkommt produziert man auf "nullrunde" es wird plötzlich selber gemastert, keine aufträge gehen an masteringstudios denn das kostet geld. musikstudios gehen ein. kleine innovative studios. weiter klauen die kleinen hobbymusiker einfach die software. kleine innovative softwareschmiden machen die grätsche. reihenweise. musiker die eigentlich von ihrer musik leben könnten sitzen auf jobs ..... die eigentlich für andere frei wären. tsja. ist halt so. soll ich noch weiter schreiben zu deinem argument: es gibt keinen schaden? klar mach ich: wie du erkennst frisst sich das debakel von klein nach gross. die grossen vier majorlabels haben die schnauze voll und verlangen jetzt einfach extrem massiv mehr abgaben von suisa/gema. in deutschland ist eine grosse diskussion im gange. was bedeutet das? wenn in einem kleinen club nur ein verdammtes lied welches bei der gema gemeldet ist gespielt wird sind abgaben fällig. kleine clubs werden sterben - so siehts aus. also clubs gehen kaputt, die musik selber geht qualitativ kaputt. die gagen von bands werden massiv höher weil man menschen noch nicht downloaden kann. konzerte werden immer teuerer, parties auch. je mehr geld eine band verpasst bei vekauf von musik desto höher wird die gage bei live-auftritt. es gibt zuwenige möglichkeiten für live auftritte für alle musiker, den musik wird immer gemacht - es wird immer musiker und djs geben. dies führt in der elektronischer musik zu einer party-inflation und die veranstalter die schon massiv gebühren bezahlen nehmen sich gegenseitig das publikum weg. die veranstalter sind ja meistens dj's. (also beinahe jeder) die mal öffentlich auflegen wollen. desshalb gibt es zu viele parties. jedoch braucht es gar keine newcomer denn die alten setzen sich ja nicht zur ruhe. dj-ing ist viel zu einfach geworden und entwertet sich durch die masse selbst. jeder der nen traktor auf dem notebook hat und weiss wo er gratis musik ziehen kann nennt sich dj. der dj ist die migros - der produzent der bauer. ein glück sind im olymp der weltweiten dj szene, diejenigen die auch selbst tracks produzieren. wenigsten das hat die masse einigermassen geschnallt. - die machen wenigstens was! in der ganzen musikindustre überleben finanziell nur noch die eh schon grossen, bekannten und die gewinner sind die grossen onlineshops wie beatport die einfach von jedem track einen prozentsatz für sich behalten. quantität statt qualität. (pro tag sind bei beatport mehrere hundert neue qualitativ schlechte tracks online. - zu promozwecken!) gewinner sind grosse eh schon reiche labels (majorlabels) die die radiosender und fernsehsender im griff haben in sachen musik. wenn ein unbekannter musiker bekannt werden möchte muss seine musik bei universal music rauskommen - alle anderen 98573948537498537945 labels sind unwichtig. die grössten gewinner sitzen nicht mal in der musikindustrie sondern sind apple und google. richtig. die reichsten firmen der welt. ach ja und da gibt es ja noch den fetten kim.com der mit den produkten anderer illegalerweise zum milionär geworden ist. das alles nur weil das wichtigste glied in der finanziellen kette fehlt. der endkonsument mit seiner wertschätzung.

eigentlich gibt es nur eine lösung für das problem aber es müssen alle musiker in jedem genre mitmachen und dass kan man leider vergessen:
keine musik mehr auf den markt schmeissen, nur noch 2-Minuten snippets auf soundcloud oder youtube oder wo auch immer zu promozwecke für gigs. oder wie wäre es mit soundcloud-plays inkl. werbepause von ariel oder so nen scheiss? bis der endkonsument wieder bereit ist eine wertschätzung zu zeigen für das produkt dass er ja so liebt.






so du hast noch mehr geschrieben aber ich will jetzt nicht mehr antworten.

schönen tag noch.
Fallen Angel 3
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

wow, das ist jetzt mal ein haufen stoff zum nachdenken. insbesondere der lange abschnitt.

ich glaub zwar nach wie vor, dass ein unterschied besteht, ob man einen apfel klaut oder ein musikstück kopiert (beim kopiervorgang ist das original ja noch da). aber die von dir aufgezeigten zusammenhänge, auch wie die grossen labels "die schnauze voll" haben, was dazu führt, dass kleine clubs eingehen, weil die gema gebühren immer höher werden, oder wie die gagen für bands teurer werden... sehr interessant - auf alle fälle!

was ich mich einfach frage: warum machen die kleinen denn überhaupt bei gema etc. mit? versucht doch so eine art parallelwirtschaft aufzubauen - kleine clubs, die keinen einzigen bei gema gemeldeten track spielen, dafür einzig musik, die bei kleinen labels direkt gekauft werden - oder noch besser direkt bei den künstlern. sozusagen ein "schwarzmarkt" bei dem jeder profitiert - statt dass letztlich eben doch nur die majorlabel profitieren.

dein beispiel mit beatport ist ...erschreckend! - ich hätte irgendwie gedacht, das ehrgefühl bei schweizer dj's sei doch etwas höher... kann es sein, dass sie das einfach wo anders gekauft haben, als auf beatport?

was die verkaufszahlen/downloadzahlen angeht, so möchte ich dich auf das buch verweisen, um das es in diesem thread ursprünglich ging. darin werden zusammenhäng aufgezeigt, die beweisen, dass viele dieser offiziellen zahlen eben von den grossen heraus- oder die statistik von ihnen in auftrag gegeben wird. ich mein - hey, ich will denen ja nichts unterstellen, aber glaub keine statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. ;)

was itunes angeht, da muss ich einerseits zugeben, dass ich selbst noch nicht wirklich im 21. jahrhundert angekommen bin (ich hab immer noch einen discman... :D ) andererseits es aber auch so ist, dass dort auch nicht wirklich ALLES zu finden ist. wie gesagt, es gibt auch kunst, die gar nicht mehr legal erhältlich ist. weil sie nicht mehr produziert, vertrieben etc. wird. - und darum geht es eben AUCH. nicht allein um die wirtschaftlichen aspekte.

und wenn mich mein eindruck nicht täuscht den ich bekomme, wenn ich das mit der zielgruppenanalyse so durchlese, siehst du das auch so. was du dort beschreibst, das ist eben der "Main"-stream, und diesem strom zu folgen, kann einfach nur ins verderben (oder in den konkurs) führen. du kannst nicht davon ausgehen, mit den gleichen methoden, wie die grossen majorlabel auch nur einen hauch des gleichen erfolgs zu bekommen. als indie-producer musst du neue wege, neue vertriebswege, neue produktionswege, allenfalls sogar die zusammenarbeit mit anderen geräteherstellern - so eine art parallelwirtschaft, abseits vom mainstream. ich weiss nicht wie realistisch das gesetzlich gesehen ist. aber irgendeine möglichkeit muss es doch geben - denn ansonsten.... könnt ihr eh gleich einpacken, und das will wohl keiner, zumindest keiner, der gern die musik hat die aus dem underground kommt... joint ventures, zusammenlegen von produktionen, zusammenarbeit mit leuten, die vielleicht nicht 10'000 cd's pro monat pressen können, und fast gleichviel verlangen, wenn sie nur 500 herstellen sollen - sondern solche die nur 100 pressen können (also inkl. dem ganzen drumherum), dafür auch nicht mehr verlangen, allenfalls sogar weniger, dafür bleibt das geld sozusagen in diesem "schwarzmarkt". (man kann ja trotzdem steuern zahlen, nur halt bei gema nicht mitmachen, so bleibt es in einer art grauzone der legalität).

es ist nur eine idee! ich bin in dem business nicht tätig, ich bin nur "endkonsument" wie du das nennst. aber die aktuelle lage IST nun mal so, wie du sie beschreibst, dass geld fliesst zu denen die eh schon genug davon haben (und m.E. horten) - drum braucht es bei "euch indie-produzenten" neue ideen - bei "uns underground-konsumenten" (bitte für diese wortkreation nicht steinigen :)) mehr wertschätzung, will heissen, effektiv auch die bereitschaft, geld zu überweisen. bin immer noch irgendwie geschockt, von deinem beatport beispiel...

hm, ja ich muss - wie gesagt über deinen beitrag eine weile nachdenken, dieser hat jetzt wirklich mal fleisch am knochen (im gegensatz zum youtube video, der war für mich nichts weiter als das übliche gejammer). aber das was du geschrieben hast.... moll das sollte UNBEDINGT analysiert und irgendwie gelöst werden.
ich stell jetzt einfach mal die behauptung auf, dass es nicht über "die masse" geht, sondern nur über "die personen". wenn es dir gelingt, die menschen anzusprechen, sie auf diese thematik auf diese weise aufmerksam zu machen, und ihnen aber auch eine alternative zu dem bieten, was die majorlabel veranstalten - nun dann haben alle (indies/fans) gewonnen. und auch die grossen können weiter machen wie bisher, und müssen sich nicht länger in die politik einmischen, wie sie es zurzeit tun.

okay ich tendiere manchmal dazu gewisse dinge allzu rosig zu sehen. mag sein. aber denk mal drüber nach - während ich über das nachdenke, was du geschrieben hast.

und danke für den austausch :-) (von gedanken, noch dazu gratis ;))
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Re: no_copy.org

Beitrag von makau »

ja weisst du die meisten sehen die zusammenhänge nicht. ach ist ja nur ein download.
wenn es aber alle machen aus gewohnheit dann ergibt das einen riesen rattenschwanz. der sven im film hat schon recht aber man hört es ihm an wie müde er ist von dem ganzen thema. er drückt es einfach etwas agressiv aus. - ist menschlich -

der andere sven, in der technoszene ein grosser fisch, in der gesamten musikwelt wieder ein kleiner, hat vor kurzer zeit auch ein statement abgegeben von wegen gema gebühren:

http://www.cocoon.net/de/news/statement ... ema_tarife


ich selber bin auch müde aber ab und an sollte man seine gedanken mal wieder teilen :)

guet nacht.
Fallen Angel 3
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

makau hat geschrieben: der andere sven, in der technoszene ein grosser fisch, in der gesamten musikwelt wieder ein kleiner, hat vor kurzer zeit auch ein statement abgegeben von wegen gema gebühren:

http://www.cocoon.net/de/news/statement ... ema_tarife
Das ist ein äusserst interessanter Link, den jeder, der sich mit der Thematik beschäftigt, lesen sollte - auch die Kommentare.

hab das hauptsächlich wegen dem url-bug gequotet und jetzt noch url-tags ergänzt, damit der link nicht verloren geht. ;)

Nur eins noch, bezüglich software - was ist mit den leuten, die sich diese nicht leisten können? wenn ein mittelloser arbeitsloser (oder ein familienvater *smile*) ein reason downloaded, so kann er damit womöglich sound produzieren, der auch ohne kommerziellen erfolg, möglicherweise dem einen oder anderen hörer eine kreative perle bietet, die ohne den illegalen download nie entstanden wäre. ist es in solchen fällen nicht auch irgendwie ein "menschenrecht", dass auch arme leute, programme verwenden können, die sie sich so oder so niemals kaufen könnten...? natürlich trifft das nicht auf alle zu. doch auch in der schweiz gibt es arme. und in anderen ländern und kontinenten ebenfalls. ich weiss nicht wie die technoszene in mittelafrika so ist, aber dass dort jemand 449.00 USD für ein Musikprogramm vörig hat, ist doch eher illusorisch.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
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Re: no_copy.org

Beitrag von makau »

natürlich ist auch das klauen von musiksoftware nicht in ordnung. bei den kleinen produzenten ist es aber normal geworden. wenn man mit diesen leuten redet kommt immer das gleiche argument: wenn meine musik geklaut wird - ich nichts für meine arbeit erhalte - mache ich einfach das gleiche mit der software für die musik.

wie oben geschrieben: möglichst eine nullrunde. keine ausgaben haben.

jedoch weiss auch jeder produzent dass es hier manchmal um 1-mann firmen handelt die so geile software programmieren und würden gerne das produkt bezahlen. ..... es grüsst der rattenschwanz.

tsja, nun macht eben dieser programmierer seine arbeit nicht hauptamtlich sondern nebenbei und sitzt sonst irgendwo in einem büro und besetzt möglicherweise einen job der gerne ein harcore-downloader hätte. und nochmal nen gruss vom rattenschwanz.
Fallen Angel 3
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Re: no_copy.org

Beitrag von Fallen Angel 3 »

okay aber nehmen wir doch nochmals das Beispiel mit Afrika. Es hat niemand USD 449.- auf der Hand um ein Original von Reason zu kaufen (vermutlich haben sie auch keinen Computer, aber das ist ein anderes Thema). Was aber wäre, wenn sich 449 Afrikaner zusammentun würden, von denen jeder einen USD beisteuert? Sie könnten dann EINE Lizenz kaufen. Das Problem dabei ist aber, dass mit den geltenden Gesetzen, dann jeder in Anderthalb Jahren nur einen Tag lang das Programm nutzen dürfte. Weshalb ist Propellerhead da nicht bereit, seine Lizenzvergabe etwas flexibler zu gestalten, und mehreren Leuten zu erlauben, die gleiche Lizenz gleichzeitig zu nutzen (zumindest wenn eine sinnvolle Begründung vorgebracht werden kann). Dadurch hätten sie immerhin 1 Lizenz verkauft, statt keine - und 449 illegale Downloads verhindert. Einfach von der Idee her.

Was auch noch ein Aspekt des ganzen ist: die altbekannte Henry Ford Formel, der sagte, dass seine Angestellten genug verdienen müssen, um seine Autos kaufen zu können. Wenn die Künstler, die Producer selbst nicht genug Geld haben, um das zu kaufen, was sie brauchen, um die Kunst herzustellen, so muss (irgendwie!) eine Möglichkeit geschaffen, werden, dass sie auf legalem Weg an diese Produktionsmittel rankommen. Denn wenn dies nicht gegeben ist, so wird es schwierig, Talente zu finden. Desgleichen gilt doch auch für alle anderen Beteiligten am Produktionsweg einer CD (Cover-Art-Artisten etc.).

Der Rattenschwanz ist ein Problem, das beginne ich zu erkennen - daher muss dieser aufgelöst, bzw. umgedreht werden, es muss doch möglich sein, ein Wirtschaftssystem zu schaffen, welches sowohl Talent, als auch Broterwerb miteinander in Einklang bringt.

Das ist natürlich nichts neues, die Diskussion gab es schon zu Zeiten von Lessing vor 250 Jahren. Viel geändert hat sich aber nicht, ausser, dass es heute unter den Künstlern ein paar Millionäre gibt, sowie ein paar Firmen, die sich daran bereichern. Nur kann das doch nicht im Sinne der Kunst sein?
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Re: no_copy.org

Beitrag von makau »

Fallen Angel 3 hat geschrieben:Der Rattenschwanz ist ein Problem, das beginne ich zu erkennen
herzlichen dank. meine mission ist nun beendet. =D>


zu deinen anderen fragen. ich habe echt keine ahnung wie man diesen teufelskreis durchbrechen könnte. glaub mir, niemand weiss das sonst wäre es schon lange geschehen.
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