Anreise
Mit grosser Vorfreude auf die erste grössere Outdoorparty bei hoffentlich gutem Wetter habe ich meinen Rucksack schon etwa zwei Stunden vor der Abfahrt gepackt. Das ist bei mir relativ ungewöhnlich, denn im Normalfall erwische ich den geplanten Bus gerade noch auf den letzten Drücker. Schliesslich war es soweit! Ich fuhr mit dem Bus los und traf bereits nach wenigen Haltestellen ein paar Leute, die ebenfalls zur Party fuhren. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und wir redeten über Musik und das Wetter. Am Bahnhof angekommen kam mir auch schon eine Kollegin, mit der ich mich zur Party verabredet hatte, entgegen. Wir gingen noch rasch ein paar Sachen einkaufen und gingen dann auf das Perron. Als der Zug dann endlich kam, machten wir es uns gemütlich. Inzwischen waren wir schon gegen die 10 Personen und die Stimmung war super. Ein kleines Böxli sorge für Sound und lautes Gelächter für Laune. Doch dann plötzlich durchfuhr es mich wie ein Blitz, als die Kollegin mich entgeistert anstarrte und sagte, sie hätte noch kein Billet gelöst! Wie es kommen musste, war der Zug kurz davor, abzufahren, was uns veranlasste, denselbigen auf schnellstem Wege zu verlassen. Mit einem kurzen "Bis später" verabschiedeten wir uns vom anderen Partyvolk und gingen wieder nach draussen. Einige Zeit später kam dann aber doch noch ein Zug und wir konnten losfahren
Beim Bahnhof angekommen liefen wir erstmal ein paar anderen Partygängern nach, die schonmal in der Sandsteinhöhle waren. Schon bald sahen wir auch die Zeichen. Der weg wurde steiler und steiler, doch das störte uns nicht allzu sehr, denn wir hatten eine Theorie aufgestellt: Je grösser die Differenz der Höhenmeter zwischen Endbahnhof der Reise und Lage der Party, desto besser wird die Party
Wo ist der "lange Baumstamm"?
Wie mir ein Freund vor wenigen Minuten per SMS mitgeteilt hat, befindet sich unser heutiges Lager bei einem langen, umgekippten Baumstamm hinter dem Dancefloor. Zuerst sind wir ersteinmal schön in die falsche Richtung gelaufen, da es, wie sich herausstellte, mehrere Interpretationsmöglichkeiten für "hinter dem Dancefloor" gibt. Doch dann erinnerten wir uns, dass der besagte Freund für seine grossen Feuer bekannt ist und hielten nach einem solchen Ausschau. Dieses war bald gefunden und somit auch die dort stationierten Kollegen.
Der steile Hang
Nach einiger Zeit voller spannender Diskussionen am Lagerfeuer musste ich einen Baum aufsuchen. Da sich bei den meisten Bäumen in der Nähe andere Leute eingenistet hatten, entschied ich mich den steilen Hang hinter uns hoch zu krabbeln und dort einen Baum zu suchen. Nach getaner Arbeit stand mir nun der Abstieg bevor. Wie sich herausstellte war dieser Hang steiler als zuerst angenommen. Zum Glück hatte es eine dicke Wurzel, an der ich mich halten und langsam herunterlassen konnte. Erst am Morgen, als es wieder hell war, sah ich, dass ich einfach ein paar Meter weiter rüber hätte gehen können, denn dort war es viel ebener.
Tanzen?
Nach etwa einer Stunde beschlossen wir, es mal mit Tanzen zu versuchen. Wir gingen also auf den Dancefloor, um uns der Musik hingeben zu können. Dort angekommen trafen wir erstmal ein paar bekannte Gesichter... Die Leute aus dem Zug, aus dem wir aussteigen mussten! Das war echt lustig
Die Musik war aber doch noch nicht so der Burner, weshalb wir uns bald wieder auf den Rückweg zum Feuer machten... Es war noch immer recht warm und kaum bewölkt. Super! Ich traf dann noch einige andere Bekannte und begann, mich von Gruppe zu Gruppe zu gesellen, um ein wenig mit den dortigen Menschen zu plaudern. Die Gespräche waren, wie gewohnt, sehr unterschiedlich. Mal ging es um Aludosen-Recycling, mal um das Alter der Partygänger, dann wieder um Musik und natürlich ein Haufen sinnloses Geschwätz und Gelächter
Didgeridoo
Als ich mal wieder bei uns am Feuer war und es schon langsam etwas heller wurde, hörte ich ein merkwürdiges Geräusch, das irgendwie nicht zur Musik auf dem Dancefloor gehörte. Schnell merkte ich, dass ein Stück weiter jemand auf einem Didgeridoo spielt! Das wollte ich natürlich sofort auch ausprobieren, da ich bisher noch nie in diesen Genuss kam. Es war entgegen meiner Erwartung ziemlich einfach, einen Ton aus diesem Gerät zu kriegen. Allerdings brachte ich keine dieser hohen Töne und auch keine Tonveränderungen zustande. Es war aber sehr lustig, danke nochmal an den Besitzer
Der Morgen
Schliesslich wurde es immer heller und heller, doch das dichte Wolkenmeer liess kein Durchdringen der Sonnenstrahlen zu. Der Sound änderte sich nun auf Progi, was ich am Morgen liebe! In der Nacht, nein Danke... aber am Morgen ist das einfach super! Nach einer wilden Tanzsession drückte plötzlich die Sonne durch. Ein Jauchzen geht durch die Höhlen! Super Stimmung!
Ich entdeckte einen Kumpel, der gerade dabei war, Müll zusammen zu sammeln. Das war bitter nötig, denn irgendwie hatten einige Leute das Gefühl, dieser würde sich selber wieder auflesen? Den Abfall auf dem Boden zu deponieren, weil der Abfallsack gerade zu weit weg ist geht ja klar, aber dann bitte vor dem Heimweg auch wieder auflesen und entsorgen! Jedenfalls hat sich der besagte Kollege eine fette Umarmung verdient, die er auch freudig entgegen nahm
Aufbruch
Inzwischen ist es Nachmittag geworden. Ich war etwas müde und wollte langsam nach Hause gehen. Einige meiner Leute sind schon gegangen, als ich beim Feuer ein kleines Nickerchen gemacht hatte. Schliesslich half ich noch jemandem beim Müll auflesen und packte schliesslich mein Zeugs und wir machten uns auf den Rückweg. Die Sonne schien, die Wiesen waren voller farbigen Blumen und die Kühe muhten und bimmelten mit den Glocken. Ich pflückte einen Löwenzahn, bastelte aus dem Stiel ein Blasinstrument und nervte damit ein wenig meine Begleiter
Im Zug war fast alles voll. Es gab aber noch ein Abteil mit drei freien Plätzen - wie geschaffen für uns. Als ich die dort sitzende Dame dann aber höflich fragte, ob denn die Plätze noch frei seien, bejahte sie zwar zuerst, änderte dann ihre Meinung doch auf "eigentlich lieber nicht". Unglaublich, was es für Leute gibt
Chillout
Nach der Heimfahrt gingen wir noch auf eine Wiese und entspannten uns ein wenig im Schatten eines Baumes. Ich war noch nicht so müde, wie meine Begleiter und trollte auf der Wiese herum. Wir spielten noch ein wenig mit den Pois, wobei ich sie mir eher ausgiebig gegen den Kopf schlug, als schöne Kreise zu formen... Naja, denke mal das ist Übungssache
Schlussendlich gingen wir dann über getrennte Wege nach Hause.
Die Party war supertoll und ich möchte auf diesem Wege den Veranstalter nochmal Danke sagen! Bis zum nächsten Mal!





