aaah, mich kribbelt es...
... in den fingern, ein paar saftige worte zu diesem thema zu schreiben. ich lass das mal, oder verschiebe es. deshalb nur ein zitat:
„Konzentrieren Sie Ihre Investments. Wenn Sie über einen Harem mit vierzig Frauen verfügen, lernen Sie keine richtig kennen." (Warren Buffett)
(gilt auch für harem mit 40 männern, falls es sowas gäbe.)
ich kanns doch nicht lassen, wenigstens ein paar worte
:
diese "wissenschaftlichen erkenntnisse" kommen (meiner meinung nach) daher, dass wir uns in unserer ach-so-spontanen-alles-ist-ersetzlich-und-käuflich-und-stark-sein-ja-nicht-verletzlich-werden-leistungs-konsum-stets-unverbindlichen-du-kannst-alles-haben-zehntausend-vermeintliche-möglichkeiten-gesellschaft sowas von fürchten, schwach zu sein, auf andere angewiesen zu sein, unser innerstes preiszugeben, wirklich zu vertrauen, wahrhaftig zu lieben und geliebt zu werden. viele menschen gehen beziehungen ein, sind jedoch mit einem fuss anderswo, ständig ausschau haltend, ob es nicht doch noch was besseres gibt, die konfrontation mit inneren ängsten, themen, schattenseiten umgehend. kriselts, kann mann/frau ja weitergehen, gibt ja noch genug andere. es ist ja auch verlockend, dieses kribbeln einer neuen bekanntschaft. wir können, da bin ich sicher, dieses kribbeln, wenn auch gepaart mit tiefer vertrauter verbindung, auch in einer langen beziehung aufrechterhalten, wenn wir wollen und bereit sind, das kribbeln im innern, statt im aussen zu finden. es ist wohl einfacher, dem neuen kick zu folgen. wahrscheinlich lernen wir aber weniger über uns selbst.
es liegt auf der hand *räusper*, dass wohl die meisten playboy-käufer noch so gerne ablenkung suchen durch oberflächlichkeiten, dass sie nicht in sich gehen, sich (re)sensibilisieren für die kleinen nuancen, dass sie sich, wie wir wohl alle, mehr und mehr abstumpfen, manipulieren. (und das betrifft nicht nur playboy-konsumenten/konsumentinnen. schaut euch mal an, was uns WIRKLICH verkauft wird (in der werbung, die selbst diejenigen erreicht, die weder radio hören, noch fernsehen, noch zeitung lesen). es ist nicht der autopneu, es ist nicht das parfum, es sind nicht die badeferien.) dass auch sie zu denjenigen gehören, die nicht wirklich JA zu einer bindung sagen.
wenn wir uns, da bin ich überzeugt, wirklich für die liebes-/lebens-/paar-beziehung zu einem menschen entscheiden (was bestimmt nicht ganz einfach ist, wohl tatsächlich auseinandersetzung mit sich selbst erfordert), können wir mit anderen menschen, ob frauen oder männern, zusammensein, zeit verbringen, auch nebeneinander im selben bett liegen, ohne dass wir sexuelles interesse an der person bekommen, einfach weil wir diesbezüglich woanders sind. einfach weil es auch so etwas wie FREUNDSCHAFT gibt. wunderschön.
nein, ich bin nicht für "kein sex vor der ehe" (eher umgekehrt..), ja, ich bin dafür, dass wir (und insbesondere jugendliche) ausprobieren sollen dürfen, uns ausleben und so weiter. wahrscheinlich haben viele menschen eine phase, wo sie "freie sexualität" ausleben, es geniessen, mal da und mal dort. vielleicht geht es anderen nicht so wie mir, aber in der (nicht paar-)beziehung zu "freunden plus" habe ich mich nie so geöffnet, nie so verletzlich gezeigt, war ich nie so verbindlich, nie so bereit, nie habe ich trotz schmerz und verletzung so tief liebe gespürt wie in dem moment, wo ich eben JA gesagt habe zu einer festen bindung. und ja, ich finde es toll, dass eine scheidung, aussereheliche kinder, patch-work-familien etc. heute nicht mehr verteufelt werden. wenn es nicht mehr geht, ist eine trennung vielleicht das sinnvollste. beziehung/familie ja - aber nicht zu jedem preis. die frage ist, ab wann wir eine romanze/affäre/freundschaft plus eben als "liebespaarbeziehung" definieren. vielleicht könnten wir da ein wenig zurückhaltender sein? es dann tun, wenn wir im herzen und im kopf so weit sind? vielleicht zu dem zeitpunkt, wenn die rosa brille dem regenbogenfarbigen glitzern der klarheit gewichen ist?
zu den themen familie, eifersucht, fremdgehen, überleben,... habe ich noch ein paar überlegungen bezüglich evolution, aber dazu vielleicht wirklich ein andermal.
es gibt eben mehr als tierische (ja, menschen sind tiere) "niedere" triebe.
ach, ich hab schon wieder zu viel geschrieben.
das ist eine momentaufnahme dessen, was ich denke und fühle. war auch schon anders. und wird sich wahrscheinlich weiterentwickeln. und ja, manchmal übertreibe ich
.
tschö.
also: *duckundweg*
p.s. ja, ich hatte auch schon phasen, wo ich mir vorgestellt hab, mit ein paar frauen und männern in einer gemeinschaft zu leben, wo sowohl die verantwortung geteilt wird (auch für entstehende kinder...), als auch die sexualität unter allen, so wie es gerade passt, geteilt wird... obs auf dauer klappt?