@souris
mit "nur" ich mein ich - so wichtig ist dieses "ich"-bild das ich von mir hab, bzw. was ich gern wäre, oder wie ich in einem bestimmten moment gerade bin, nicht. ich könnte auch schreiben "nur" mein "ego" - aber da ego auch ich heisst, kann ich's auch deutsch schreiben *g* der wandel findet mit der erkenntnis statt, dass in dem moment, in dem ein (selbst-)zweifel (und selbst ist's ja eigentlich immer) entsteht, dass dieser nur entsteht, weil man sich ZU WICHTIG nimmt, und nicht etwa zu wenig wichtig. Denn wenn man's genau betrachtet, nimmt man sich in dem moment SO wichtig, dass ein xbeliebiger zweifel durchaus zutreffen könnte - wenn man so wichtig wäre und irgendwer DAS überhaupt bemerken würde, was man anzweifelt. und selbst wenn man tatsächlich so wichtig sein sollte, dass es jemand bemerkt, so ist das trotzdem völlig wurscht. denn so wichtig, dass es wichtig wäre, was irgendeiner von einem denkt, ist keiner.
und zwar eben AUCH im bezug auf die menschen, die man selbst als wichtig erachtet (z.B. Freunde, Frauen die man kennen lernen will etc.). selbst wenn die etwas negatives von einem denken sollten - was meist nicht der fall ist - selbst dann bin ich immer noch ich selbst. sozusagen unabhängig von der ansicht der anderen person. nicht im negativen sinn, wie z.b. ich mach was mir passt, ist doch scheissegal was die von mir denken - diese denkweise führt eher zu handlungen, die für mich selbst nicht gut sind. sondern im positiven sinn: es spielt keine rolle, ich fühl mich vielleicht grad total scheisse, aber das ist egal. es ist nur mein denken, dass sich scheisse fühlt. und vielleicht sind wir dann an dem punkt, an dem man sich tatsächlich bewusst dagegen entscheidet, sich so zu fühlen, und sozusagen zurückkehrt in das bewusstsein, dass man bereits so ist, wie man muss, kann oder darf.
vielleicht auch nicht, aber auch das wäre letztlich egal, solange man sich bewusst ist, dass nur der eigene stolz, selbstbild, das was man glaubt, oder das was man zu sein glaubt, gerade etwas angeknackst und drum mürrisch ist. nicht im sinn von schizophrenie, sondern im sinn von beobachten von sich selbst, und drüber amüsieren, wie behämmert das im grunde genommen ist.
und ich werd mal auf die unmotivierenden aussagen achten. ich schätze, das gehört, auch zum bewussten denken. und hilft einem vermutlich sogar, das bewusste denken auch in eher unbewussten momenten zu erreichen und zu behalten.
hinzu kommt, dass auch das äussere mit dem inneren übereinstimmen sollte. wenn ich nie mehr duschen würde, hätte dies unweigerlich zur konsequenz, dass ich im job und privatleben und mit der gesundheit ziemlich mühe bekäme. es ist also durchaus angebracht, ganz im sinn der vereinigung von yin und yang, sich mit allen aspekten des lebens vertraut zu machen, und nicht aufgrund von falschen überzeugungen, alles hinzuschmeissen, was man sagen wir mal gelernt hat. der intellekt hilft nicht dabei, sich bewusster zu fühlen, ganz im gegenteil - aber er hilft dabei zu erkennen, was wichtig ist, und was nicht.
es macht keinen sinn, in einer bank zu arbeiten, und dagegen zu rebellieren, dass man eine kravatte tragen muss - dies ist unnötige verpulverung von energie. eins sein mit dem was man tut, bedeutet auch, als stromer darauf zu achten, dass die sicherung ausgeschaltet ist, und nicht in einem anfall von grössenwahn der ansicht sein, strom sei doch voll easy. man kann also gewisse zweifel durchaus auch mit klamotten, mit bestimmten verhaltensweisen etc. ausschalten. dies gehört zum ganzheitlichen bewusstsein dazu.
wichtig ist es aber, hier einen punkt zu setzen, und sich nicht
ständig zu hinterfragen. eine entscheidung, die man getroffen hat, vergessen. man kommt an einen weggabelung, entscheidet sich für eine von beiden, und "trauert" dann nicht ständig der anderen weggabelung hinterher.
nun ja, intellektuell kann man das vermutlich nicht erklären, weil NICHTS was intellektuell erklärt werden kann, jemals 100% wahr ist. es gibt aber empirische indizien, die darauf hindeuten, dass es besser ist in einer bank mit kravatte rumzulaufen, und beim verlegen eines kabels die sicherung auszuschalten. manchmal kann man auch einfach den leichteren bzw. logischeren weg gehen - und sich nicht weiter damit beschäftigen.
wenn ich also angenommen mit anzug und kravatte an eine goaparty gehe und mich dann unwohl fühlen sollte - so ist der zweifel vielleicht berechtigt (sagen wir mal die reinigung wird teuer, es ist etwas warm, es passt irgendwie nicht so ganz in das ambiente natur, und der eine oder andere wird denken, man sei komplett verrückt...) aber zumindest kann man sich darüber amüsieren, dass man so doof war, und sich nicht erst noch kurz umgezogen hat. ich arbeite übrigens nicht in einer bank, das ist nur ein theoretisches beispiel.
und wie jedes theoretische beispiel weist auch dieses natürlich zahllose lücken auf. und das ist auch überhaupt nicht wichtig, hihi.
es geht eher um das was zwischen den zeilen steht: eins sein, mit dem was man macht, und bewusste reflexion über das was man "einfach so" denkt, kann dazu führen, dass man sich über sich selbst amüsiert, anstatt das alles so eng zu sehen.
denn es ist nur mein ich - so bin ich halt... und selbst wenn ich deswegen leide, so geht das vorbei, ist völlig bekloppt, weil's doch gar nicht darauf ankommt. worauf auch immer... weil es nur ich bin. ein teil einer gruppe, ein teil einer party, ein teil einer liebesbeziehung, aber letztlich doch nur meine irdische existenz, mein dasein hier, mein aktuelles (!) ich.
natürlich könnte man das auch Ego nennen, aber ich mein, das bringt nicht so viel, weil man dann unter umständen anfängt, das ego zu hassen. so wie ein fremdkörper im eigenen kopf. und das ist es ja nicht, das ego ist man selbst, das angeknackst wird, weil man nicht die aufmerksamkeit bzw. zu viel aufmerksamkeit bekommt oder sich das zumindest einbildet. aber das ego, ist man selbst. also selber schuld, wenn man leidet. niemand sonst und auch kein "ding", unterbewusstsein oder schicksal.
soll ich mal aufhören zu labern? wird mir langsam etwas zu theoretisch hier