Ich finde dass Drogen eine kritische(re) oder eine tiefgreifendere Auseinandersetzung mit sich selbst bewirken oder zumindest in Gang setzen können. Was überhaupt nicht heisst, dass dies unumgänglich und bei jedem der Fall ist, aber es kann!
Es heisst für mich auch nicht, dass dies nur mit Drogen der Fall ist, doch eben habe ich erfahren, dass es gute Werkzeuge dafür sein können - und das nicht nur bei mir.
Auf bestimmten Substanzen kann man sich ziemlich nackt fühlen, blossgestellt - sich selbst und gegenüber anderen.
Es können Ängste oder Seiten von sich selbst hervortreten, die man noch nie an sich selbst wahrgenommen hat.
Dies kann ein Anreiz sein, sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich seinen verdrängten Ängsten und Sorgen zu stellen.
Sie zu verarbeiten und wahrzunehmen anstatt sie zu verdrängen und zu leugnen.
Ein gemeinsames Trip-Erlebniss mit Freunden hat ein ungeheures Potenzial! Es kann ein wunderschöne Zeit werden in der man Gefühlszustände der Ekstase kennenlernt und unglaubliche Freude erleben kann wie man sie zuvor noch nie erlebt hat -
es können aber auch Schattenseiten der eigenen Person zum Vorschein treten und dementsprechend ein Erleben eintreten von dem man in diesem Moment lieber fern bleiben würde.
Doch genau um diese zwei Seiten bin ich froh! LSD ist kein Wundermittel zu einer anderen Welt in der alles Kunterbunt und supertoll ist, es vermittelt einem auf manchmal drastisch direkte Art die eigene Persöhnlichkeit und zeigt auf wie stark das Erleben der äusseren Umwelt mit sich selbst zusammenhängt.
Alles in allem bin ich ein Mensch, der behauptet von seinen Drogenerfahrungen profitiert zu haben!
Sowie ich von schlechten und guten Ereignissen in einem nüchternen Zustand geprägt werde, tragen auch gute und schlechte Momente in einem Trip massgeblich zu meinem heutigen Denken bei.
Was in meiner Sicht dazu führt, dass die Gefahr und die schlechten Seiten von Drogen unheimlich potenziert werden, ist die Assoziation des Wortes 'Drogen' mit etwas schlechtem, das Verbot sämtlicher Drogen und die Erziehung im Bezug auf Substanzen und die Beziehung im Allgemeinen.
Wenn wir von Anfang an mit einem gesunden Bewusstsein zu verschiedenen Substanzen aufwachsen würden,
Bescheid wüssten, dass es so etwas gibt, die Gefahren und die Nutzen davon kennenlernen würden und dies nicht so abgetan werden würde, behaupte ich, wäre die Sparte 'Droge' ein unheimlich weniger schwieriges Thema.
Man darf ja nicht offen über das Thema sprechen.
Ich denke, dass sich Wunderschöne und eher Angsteinflössende Pforten öffnen können, je nach dem zu was man bereit ist
und in welchen Umständen man sich so einem Ereigniss hingibt.
Ebenso nehme ich an, dass Drogen einzig als schlecht hinzustellen genauso eine ungereifte Überlegung ist wie sie in den Himmel zu loben und die schlechten Seiten auszublenden.
Natürlich bewertet man eine Sache den eigenen Erfahrungen entsprechend, doch die eigene Erfahrung ist - zum Glück - begrenzt, und je nach Vorurteilsvermögen und Offenheit können sich zu der Sache die man bisher negativ oder positiv bewertet hat völlig neue Horizonte eröffnen und vielleicht übersteigt man ja die Bewertung in positiv und negativ und lässt es einfach so wie es ist.
Und vielleicht muss man seinen Standpunkt auch hie und da wieder überdenken und ändern, sowie ich die SVP Wahlunterlagen gerne einmal durchlese um zu wissen was sie denn wirklich von sich geben und was nur weitverbreitete Meinung und Vorurteile über sie sind, auch wenn ich danach vielleicht merken muss, dass die allgemein verbreiteten Vorurteile gar nicht so abwägig sind. : )
Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag,
mit oder ohne Drogen ; - )