Meditieren VS. LSD

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lysergoatl
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von lysergoatl »

hey lüüt

viele dank für euri antworte und erfahrige. :-) :-) ich chan mier jetzt eher öpis vorstelle.

bin vorallen dankbar für bricht vom casablanca und Maha Samadhi, sie sind sehr hilfrich (hammer sound übrigens patrick: bi dem sound chunnt dä psychedelischi zuestand vo allei)

und hoffä natürli no uf meh erfahrigsbricht.....
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el puño de los indios
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BuddhaNature
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

Capablanca hat geschrieben:dass es nach der zazen-praxis ein gesteigertes wohlbefinden gibt, kann ich bestätigen (was sich biochemisch in erhöhten dopamin- und endorphine-werten ausdrücken mag).
ohne jetzt diesen Bericht gelesen zu haben, behaupte ich mal endorphine können genausogut während dem snowboarden, tanzen, beim verlieben, beim sex oder sonstwie im Alltag ausgeschüttet werden.

Meine obig zitierten Erfahrungen liegen zwar 15 Jahre zurück. ich mache allerdings ähnliche Erfahrungen auch heute noch (vorausgesetzt sind längere Retreats)

Natürlich fühle ich mich auch besser nach dem Besuch der wöchentlichen Meditationsgruppe, oder nach einem Retreat. Keine Frage, sonst würde man sich dies doch nicht antun ;)

Was ich schilderte war ja nur der momentane Zustand während des Substanzenkonsums, respektive Meditation. Und dieser ist zumindest was ich kenne (Achtsamkeits-Einsichtsmediation) vorallem bei längeren Meditationsretreats (welche zumindest bei mir am meisten bringen) primär eine HARTE Arbeit.
Ich vermute dies könnte im zazen ähnlich sein.

Im Substanzenkonsum sehe ich diese Arbeit nicht. Hier wird man "gratis beglückt" ;)

Nicht erwähnt hab ich ja, dass ich nach dem Retreatende am 11 Tag erst richtig bemerkt habe, wie ich mich verändert hatte. Eine Erkenntnis dass ich mein Leben bisher vollkommends verschlafen hatte, und diese Welt, das Leben etwas phänomenales ist. Dieser Erkenntnis folgte im übrigen eine 12 jährige Abstinenz zu Gras.
Ich erinnere mich danach wie ein Weihnachtsbaum gestrahlt zu haben, vermutlich hatte ich da auch viele endorphine freigesetzt. Doch sind sie eher eine Wirkung aus der Meditation und nicht unmittelbarer Effekt.

Aber mir gehts ja in der Meditation nicht um diese Glücksausschüttung, vielmehr der Findung von bedingungsloser Liebe und Reduktion des Leidens.

Interessieren würde mich aber eben, welche Erkenntnisse aus LSD gewonnen werden können. Und wenn's lediglich um diese geschilderten Botenstoffe geht, muss ich's ja nicht probieren, denn die gibt's in uns ganz natürlich.
Interessant sind sicherlich akute Erfahrungen, welche auch zu langfristigen Erkenntnissen führen können.

Ironischer Weise, praktiziere ich im Keller des Hauses eines Zen Meister's, welcher früher ein Hippie Leben auf der Route66 gefeiert hatte. Ich hab letztes ein Video von ihm gesehen, wo er nur kurz über seine früheren LSD Erfahrungen etwas erzählte, und diese Möglichkeit der Bewusstseinserweiterung nicht ausschloss, jedoch bewusst einen anderen Weg gewählt hat. Nur bin ich ihm noch nie begegnet, da ich mich jeweils in der Theravada Gruppe aufhalte. Zumindest hab ich so einige Fragen, sollten wir uns hoffentlich mal begegnen.

... jetzt bin ich nur auf die Botenstoffe eingegangen, und mir fehlt grad die Zeit für die nämlich tollen Erfahrungen von Dir.
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lysergoatl
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von lysergoatl »

BuddhaNature hat geschrieben:ohne jetzt diesen Bericht gelesen zu haben, behaupte ich mal endorphine können genausogut während dem snowboarden, tanzen, beim verlieben, beim sex oder sonstwie im Alltag ausgeschüttet werden.
ich möchte ja nichts behaupten, aber endorphine werden glaub ich bei langer anstrengung (Sport,Sex,sehr Stressige Arbeit,Tanzen)ausgeschüttet und hat etwas mit dem opiat rezeptor zu tun, also das schmerzempfinden lindert sich und man soll ja auch in einen leicht psychedelischen zustand und/oder euphorie geraten.... beim verlieben sind es glaub ich pheromone und/oder serotonin... aber ich behaupe mal, dass endorphine nichts mit lsd zu tun haben

und wenn ich schon beim nicht behaupten bin: ich glaube alle bisher gefundenen ausgeschütteten botenstoffe bei einnahme von psychedelikas findet man natürlich in unserem gehirn wieder (serotonin,dopamin,glutamat etc..) aber eben, ob das gleiche zu erreichen ist mit meditation ist oder war meine frage...........
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BuddhaNature
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

… da ich gestern nicht mehr dazugekommen bin … :

konkret möchte ich wissen ob analoge Erkenntnisse (im Moment od. Permanent) mit LSD zu Meditation erreicht werden. Zumindest hab ich manchmal das Gefühl wenn mich auf LSD getrippte ansmilen.
Wie ich gestern Abend noch erfuhr, hat das LSD diesen ZenMeister zum Beginn der Meditation bewegt.

Gibt's unter LSD Erkenntnisse wie zB.:

- alles ist miteinander verbunden, Auflösung des Ego
- Mitgefühl zur Umwelt, Lebewesen
- Erkenntnis, Mitgefühl von Leid und dessen Vergänglichkeit
- dass alles vergänglich ist
usw. denke ihr wisst worauf ich raus will

Dann habt ihr Erfahrungen mit dem LSD Konsum während dem Meditieren?
Passt dies überhaupt zusammen?
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Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

BuddhaNature hat geschrieben:- alles ist miteinander verbunden, Auflösung des Ego
- Mitgefühl zur Umwelt, Lebewesen
- Erkenntnis, Mitgefühl von Leid und dessen Vergänglichkeit
- dass alles vergänglich ist
jupp. definitiv. und zwar in einer intensität, die in bad-trips münden kann.

ich würde aber trotzdem die erfahrungen auf psychedelikas von meditation trennen. ich finde, das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. ich nehme bzw. nahm auch keine psychedelikas um irgendwelche erkennnisse zu haben, sondern des spasses und des tanzes willen (das erstere erscheint mir nicht ungefährlich). meditieren tue ich auch nicht wegen irgendwelcher erkennnisse.

zazen bringt nichts (kodo sawaki).


wenn ich zazen praktiziere, dann tue ich das einfach. ich frage mich dann nicht, warum ich es mache oder was es mir bringt. das leben ist ja ohnehin schon zugenüge sinnlos, dass eine sinnlose tat mehr oder weniger keine rolle spielt. wenn man mich jetzt aber unbedingt an die wand nageln würde, täte ich sagen, dass es mir auf irgendeine weise gut tut.

ausserdem, solange man das streben nach irgendwelchen wohlgeformten erkenntnissen und idelaen (wie z.b. der bedingungslosen liebe) nicht vollständig aufgegeben hat, wird man buddhas wahrheit ohnehin niemals berühren. da ist die länge und die intensität der meditation vollkommen egal. das muss man zunächst von einer philosophischen warte aus verstehen: "there is nothing to attain"

es gibt niemandem, der was erreichen könnte, denn derjenige, der buddhas-wahrheit dann erreicht, hat das selbst längst als konzept des egos erkannt und es überwunden :P
es gibt deshalb keinen "jemand" der buddhas-wahrheit erkennt. denn sowohl "jemand" als auch "erkennen" sind konzepte, die es zu überwinden gilt. die buddha-natur ist jenseits aller konzepte.

zazen ist eine übung des loslassens. diese übung kann nur dann einen effekt wie satori herbeiführen, wenn man durch zazen einfach alles losgelassen hat; sein leben, seine angehörigen, sein besitz, sein selbst ... alles.

doch gleichzeitig wird nichts davon wirklich aufgegeben. und darin steckt ein koan, das wir als normalsterbliche nicht verstehen können.
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Psychedelicious
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Psychedelicious »

lysergoatl hat geschrieben: und wenn ich schon beim nicht behaupten bin: ich glaube alle bisher gefundenen ausgeschütteten botenstoffe bei einnahme von psychedelikas findet man natürlich in unserem gehirn wieder (serotonin,dopamin,glutamat etc..) aber eben, ob das gleiche zu erreichen ist mit meditation ist oder war meine frage...........
Nimms mir bitte nicht übel wenn ich dich wieder bisschen berichtigen muss :wink:

Viele psychedelische Substanzen schütten keine von dir genannten Botenstoffe aus.
Man ging bis jetzt davon aus dass die meisten Psychedelikas als Agonisten für die 5-HT1a und hauptsächlich für die 5-HT2a Rezeptoren fungieren.

Wenn es dich interessiert erzähle ich dir gerne mehr drüber, ist grad so ein Thema in dem auch die Fachwelt bisschen im Umbruch ist. Da gibt es eine Studie welche viele Vermutungen mehr oder weniger falsifiziert, bzw. ein komplett neues Licht auf die Dinge wirft.

Also schau mal hier rein wenn dich die Wirkmechanismen psychedelischer Substanzen interessieren sollte. Ist recht spannend, da diskutieren paar Leute mit wirklich Ahnung drüber. Auch die Links in diesem Thread sind sehr informativ. Gerade der im Startposting ist zu einer relativ neuen Studie mit teils überraschenden Ergebnissen.

Anbei: LSD gilt pharmakologisch gesehen als "dreckig", da es eine hohe Affinität zu vielen Rezeptoren hat, also nicht selektiv einen Rezeptor bedient, sondern eben mit vielen flirtet.

Soweit mal zur psychedelischen Hirnchemie. :bla




@BuddhaNature

Gehst Vipassana nach Goenka sitzen? Alles was du so schreibst klingt sehr verdächtig danach? ;)

Erkenntnisse welche durch Psychedelikas und Meditation kommen können....
Meine Erfahrungen decken sich mit denen des Pschonaute welcher diese Erkenntnisse so recht treffend auf den Punkt gebracht hat.

1. Ewigkeit kann im Inneren erfahren werden

2. Himmel, Hölle, Glückseligkeit, Schmerz, sind alles im Inneren entstehende Geisteshaltungen und nicht voneinander getrennt

3. vergangene Gedanken, Taten und Erfahrungen sind ein Teil von uns und haben Einfluss auf unsere alltäglichen Erfahrungen, selbst wenn wir uns nicht mehr bewusst an diese erinnern.

4. Umfassendes Gewahrsein ist NICHT Sonnenschein, Regenbögen, Blumen und Spass.
Erweiterte Bewusstseinszustände können einen dazu zwingen sich mit dem immensen Schmerz und den Schwierigkeiten der Existenz an sich zu konfrontieren.

5. Zeit ist nicht linear - Jeder Moment kann ewig sein.

6. Wir sind Teil eines meisterhaft kreierten Kunstwerkes, ewig, und womöglich von uns kreiert.

7. Gegensätzlich zu allem Vorangegangenem: Alles ist vergänglich, wird sterben, wird enden. Es scheint ratsam eine Einstellung zu haben mit der man selbst das Ende von Allem mit Freude und Liebe willkommen heisst.

8. Man MUSS gerade stehen für seine Person, für seine Taten, für seinen Einfluss, die Liebe, den Schmerz, die Grausamkeiten, die guten Werke - jede Wahl die man trifft.
Friemelt man lange genug mit den psychedelischen Welten herum wird diese, oftmals schmerzvolle, Konfrontation mit seinem Innerem unumgänglich.

9. Transformation ist und wird fantastisch, schön, erforderlich UND teils grauenhaft, unvorstellbar schwierig, schmerzvoll.
Das ist die Natur der Reinigung, der Evolution, des Lebens.

10. Wir können uns nur selbst helfen. Keiner kann persönliche Kernthemen, Bewusstseinszustände für andere auflösen.
Diesen Dinge müssen persönlich angegangen werden - es gibt lediglich Hilfestllungen.

Das hat einer nach sehr sehr Intensiven Ajahuasca Erfahrungen geschrieben. Ich habe speziell die Punkte 1, 2, 5 und 7 in tiefer Meditation erfahren. Genau so wie da beschrieben.
Capablanca hat geschrieben:die buddha-natur ist jenseits aller konzepte.


Was wieder ein Konnzept ist :lol:
Diese Zen-Paradoxen sind einfach genial.
Das witzige mit Erkenntnissen ist: Je weniger man danach strebt, umso mehr kommen sie.

Irgendwie würde ich gern mit dir über Zen und die Paradoxen des Nicht-tuns reden/diskutieren... falls du Zeit für sowas hast mach ich da gerne nen neuen Thread auf, Capablanca ?!
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lysergoatl
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von lysergoatl »

@Psychedelicious: warum sollte ich dir das übel nehmen? schliesslich lasse ich mich gerne belehren und zum diskutieren ist ja dieses forum super(meistens). dass diese botenstoffe (haptsächlich serotonin und glutamat)(dopamin eher bei den aufputschenden drogen) auschütten, habe ich halt schon mehrmals gelesen....aber eben vielleicht nicht richtig verstanden. sehr gerne würde ich mehr neues dazu erfahren, vielleicht besser in einem neuen thread!

aber zuerst mal dein link anschauen,thanx! :-)
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lysergoatl
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von lysergoatl »

ok, die seite wäre cht interessant, aber dafür reicht mein "business" english nicht aus, werde mich aber demnächst näher mit dieser diskussion auseinandersetzen(übersetzen).

stattdessen habe ich das aus einem bericht kopiert:

"Fest steht, dass LSD eine rezeptorspezifische Wirkung auf den Serotoninkreislauf im Gehirn hat. Serotonin ist ein Neurotransmitter, d.h. ein Botenstoff im Gehirn, der Informationen (Signale) von einer Nervenzelle (Neuron) an eine andere überträgt. Wie Du sicherlich weißt, bezeichnet man den Raum zwischen dem Zellkörper, der die Signale sendet und dem, der die Signale empfängt, als synaptischen Spalt.
Auch andere Neurotransmitter werden stimuliert, z.B. Glutamat, der als Informationsbeschleuniger im Gehirn wirkt und der Botenstoff Dopamin, welcher stimmungsaufhellend wirkt."


:idea: da ist mir in den sinn gekommen, dass das chemische modell von lsd so eng verwant ist mit serotonin, also muss doch serotonin einen einfluss haben..?! aber eben, vielleicht ist das ja die neue erkenntnis von der research.....
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

Psychedelicious hat geschrieben:
Capablanca hat geschrieben:die buddha-natur ist jenseits aller konzepte.

Was wieder ein Konnzept ist :lol:
wohl wahr :-)

das problem ist, dass man immer, sobald man ein wort oder gedanken fixiert hat, in einem konzept ist.

ein thread zum zen-buddhismus fände ich einerseits reizvoll, aber andererseits etwas übertrieben. wenn es einen geben würde, würde ich sicherlich hin und wieder was reinschreiben, zumal ich gerade mit dem studium des shobogenzo beginne. es sollte aber nicht in richtung verherrlichung oder bewunderung einer lehre gehen, die uns eben lehrt, dass die letztendliche wahrheit jenseits aller verherrlichung und bewunderung liegt *g*

wie auch schon sawaki sagte: zen ist die größte lüge aller zeiten ;-)
Zuletzt geändert von Capablanca am Fr 26. Feb 2010, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

Capablanca hat geschrieben:jupp. definitiv. und zwar in einer intensität, die in bad-trips münden kann.
Sprichst du hier vom "weltschmerz"?. Dh Mitleid anstatt Mitgefühl?
Könnte es möglich sein dass diese bad-trips einen Zusammenhang mit innerer Reife haben?
Oder sind sie gar unausweichlich?

Bezüglich der Motivation des Meditierens:
Mir ist auch bekannt dass man schlussendlich den Weg selbst auch loslassen muss.
Und einfach zazen ohne irgendwas bewirken zu wollen damit, glaube ich aus meiner Sicht nur einem "Erleuchteten". Da ich davon sehr weit entfernt bin, hab ich eine Motivation ein Vertrauen in den Weg gefunden...
Ich kanns ja so formulieren: ich arbeite an mir mit dem Ziel loslassen zu können.

Und bezüglich der Quantität:
In den ersten Tagen in einem Schweige-Retreat, bin ich gar nicht klar genug um tiefe "Wunden" die lange zurückliegen zu "heilen", da sie mir gar nicht erscheinen. Ich brauche mal ein paar Tage um dieses trübe Wasser ein wenig zu klären, und um die Konzentration aufrecht zu halten.

Ich hatte das Glück, das zitierte Retreat zu besuchen ohne Absicht. Ein Freund in Asien hat mich dazu bewogen. Und hatte keinerlei Ahnung was mich erwartet.
Das Retreat hat mich sicherlich gewandelt, aber da ich nicht weiterpraktizierte, und erst vor 3.5 Jahren wieder damit begann. Hab ich schon gemerkt, es ist nicht falsch und kann motivierend sein, wenn man sich eine Motivation aufbaut. Mein Ziel die Erfüllung, Erleuchtung oder bedingungsloser Liebe muss und werde ich ja verm. nie erreichen. Darauf kommt's nicht an, sonst tät ich hier vielmehr investieren in diesen Weg.

@ Psychedelicious, hab auch schon von Goenka gehört, und eine zeitlang waren auch Goenka Praktizierende in unserer Gruppe. Kenne das nicht persönlich. Aus Vipassana, Theravada hab ich profitiert.
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Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

BuddhaNature hat geschrieben:Sprichst du hier vom "weltschmerz"?. Dh Mitleid anstatt Mitgefühl?
wenn ich von meinen persönlichen erfahrungen ausgehe, spreche ich von mitgefühl (ganz nebenbei: mitleid ist auch ein mitgefühl), aber in zusammenhang mit negativen trips von mitleid (die betonung liegt dann wohl auf dem leiden von etwas). bad-trips kann es auch geben, wenn man plötzlich angst um sich selbst bekommt. z.b. man beginnt zu glauben, dass man wahnsinnig wird ... auf einem lsd-trip kann das ganz schön heftig sein ;)
BuddhaNature hat geschrieben:Oder sind sie gar unausweichlich?
ich denke bad-trips sind unausweichlich und natürlich, wenn man psychedelische drogen nimmt. aber hier gibt es auch verschiedene abstufungen .... die meisten, die ich hatte, dauerten wie gesagt nur ein paar minuten oder sogar nur wenige sekunden. mit bad-trips kann man meiner ansicht nach gut umgehen lernen.
Sven

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Sven »

Zazen ist mir einigermassen vertraut, und so kann ich nur für diese Art der Meditation sprechen.

Halluzinogene und Zazen erscheinen mir persönlich als Gegenpole.
Zazen würde ich als klärend und zentrierend, in achtsamer konzentration hin Gleichgewicht beschreiben. Der Geist beruhigt sich so, wie wenn man ein Glas das Wasser und Sand enthält hinstellt. Die Körner senken sich und das Wasser klärt sich.
Konsumiert man LSD, scheint mir das eher einem kräftigen Schütteln des Glases mit Wasser und Sand zu bedeuten.
Das Sitzen fällt mir nach einem Konsum jeweils auch recht schwer. Man ist sehr aufgewühlt und schnell abgelenkt. Während einem Trip habe ich keine Erfahrung mit Meditation. Ob dies wirklich möglich ist, wage ich zu bezweifeln.
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von BuddhaNature »

der Bericht passt ganz gut hier rein:
time wave zero hat geschrieben:Link zum Video: http://www.timewavezero-productions.com ... php?id=202
Visualisierung von Meditation & LSD
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Zaubermanu
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Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Zaubermanu »

Ich danke dir lysergoatl, für deine geduld welche du hattest bis ich zeit für meine Antwort fand. Wie schon gesagt finde ich dienen thread sehr intressant und deine fragen welche du damit verbindest sind sehr tiefgründig. Gerne nehme ich mir die Zeit und berichte dir von meinen erfahrungen und danke dir, dass du dir die zeit nimmst dies zu lesen. Wichtig ist, und zwar für alle, dass dies meine persönlichen erfahrungen sind. Zwar ist unser ursprüngliches Sein an kein individuum gebunden, dennoch möchte ich sagen, dass dies persönliche erfahrungen sind. Persönliche erfahrungen auf dieser ebene sind weder richtig noch falsch, ich sage also nicht das meine erfahrungen richtig oder falsch sind…

Ich werde in den erzählungen auf die empfindungen des seins, via meditation und lsd, eingehen. Ich werde nicht versuchen dies auf chemisch-molekularer ebene zu beschreiben (botenstoffe…ect), einerseits würde dies in einem Buch enden und andererseits überlasse ich dies gerne qualifizierten Menschen, dieser post wird ohnehin schon sehr lange.. Wie bei den anderen werde ich mit den erzählungen in eine ebene gehen die mit worten schwer zu beschreiben ist und werde somit auch an die grenzen des beschreiblichen und verständlichen kommen. Trotzdem hoffe ich dass du mein persönliches empfinden verstehen kannst…

Bei einer fragestellung zwischen meditaiton und lsd muss natürlich beides erläutert werden, sozusagen, die geisteshaltung gegenübergestellt werden.

Eine Definierung der Geisteshaltung in der Meditation ist an sich schon ein wiederspruch, etwas das alles und zugleich nichts ist kann nicht definiert werden – aber ich gebe mein bestes.
In der Meditation geht es mir darum, die erleuchtung im ursprünglichen naturzustand des seins zu finden – den urspung von der energie des sein (welches sich auf nichts stützt und nichts bedingt), finden, erleben und damit einst werden. Hald das streben nach satori. Diesen Weg dorthin finde ich durch und über das Zazen, der achtsamketismeditation, kontemplation… ect.. der weg führt also durch das vergessen / beiseite legen der eigenen pseudo-ego person, also durch das sterben der mystischen Tode... durch das auflösen der identifikation mit der sich mein ego selber bildet finde ich das unbedingte sein, durch dieses auflösen ist es möglich die tür zu finden welche ich in weiteren ebenen des bewusstseins vordringen kann… in der meditation ist es mir möglich, durch die oben erwähnten geisteshaltungen, diese tür anzusteuern und diese, durch einem „Sturz“ ins nichts zu betretten. Müsste man diesen Zustand/Welt/empfinden beschreiben so kann dies nicht mit logik und verstand gemacht werden. In dieser Weise kommt dieser beschreib einem psychedelica nahe (psychedelica wird später erläutert), allerdings sind die empfindungen auf einer anderen ebene, nicht im formellen und objektiven sind von Dualistischen Denken, sondern sie befinden sich auf einer ebene von energie, dimensionen und gegenseitigem auflösen (hier komme ich leider an die grenzen unserer sprache).. Wichtig ist hierbei, dass ich bewusst die oben erwähnte pseudo-ego individualität benutze, um zu sehen was ich nicht bin (gedanken, gefühle, bedürfnisse, wünsche). Und somit das unbedingte sein erkenne, und mit diesem in richtung erleuchtung/satori gehe… In der Meditation benutze ich somit mein Kastenmodell des verstandes um mich diesem zugleich abzuwenden und in ein höheres bewusstsein zu gehen… somit benutze ich etwas um etwas nicht zu werden… was ich damit sagen will ist, dass ich in der meditation bewusst entscheiden kann wann ich wieder auf diese model der pseudo-ego-individualität zugreifen kann und dieses wieder annehmen und zugleich auch wieder verwerfen kann, ohne dieses dabei für immer zu verlieren… Diese erfahrungen in der meditatioin sind sehr tiefgründig und prägend. Ich gebe allen recht, die sagen dass tiefe meditation (also eigentlich schon das zazen) ihr empfinden und das bewusstsein verändert hat. Und eigentlich sollte es dies auch, weil diese auf einer ebene abläuft die sich von allem losgelösst hat und somit auch alles ist und an sich nichts bedingt/voraussetzt.


Bei der einnahme von lsd lässt sich dieser prozess des weges viel leichter und schneller beschreiben, oder besser gesagt möchte ich eine beschreibung gebrauchen die in einem anderen post schon gebraucht worden ist und es sehr gut trifft, man wird mit dem lift in den himmel gefahren. Während dieser fahrt wird man, ob man es möchte oder nicht, von seinen denkmodellen getrennt. Anders gesagt, die Trennscheibe des bewussten wählens, von Daseinsfaktorne welche unsere person identifieziert, und des unterbewusstsein (bildung von gefühlen, existenzwerte und kognition (bitte googeln, geht zu lange)), wird entfernt und alles verfliesst in einander. Wie wir alle wissen wird man auch hier von seinen gewohnten denkmodellen gelöst und man taucht in ein bewusstsein ein, das sich genauso schlecht erkähren lässt wie das in der meditaiton. Meiner persönlichen meinung ist das empfinden dieser losgelöstheit durchaus vergleichbar mit der meditation, da sich dieses sein auf ähnliche, unbedingte Weise auf nichts stützt.....

…. Jedoch unterscheiden sich diese bewusstseinszustände auf einer ebene die wir uns schlecht vorstellen können. Wie schon erwähnt kann ich in der meditation bewusst auf die denkensmodelle von verstand und logik zurückgreifen, welche es mir ermögichen weiter in die andere ebene vorzustossen. Ich kann also beides gebrauchen um ein drittes, dass allumfassende sein, zu finden… anders ist dies im gebrauch von lsd, da bin ich ständig von diesem netwerk an verstandesverbindungen getrennt, sprich, es fliesst alles ineinander und ich bewege mich lediglich auf der einen ebene des allumfassenden, auf dieser ebene ist es mir zwar möglich unbeschreiblich tief in mein unterbewusstsein und somit dem bewussten sein einzutauchen, es ist mir aber nicht möglich, im bedarfsfall auf die andere seite zurückzugreifen. Beschränkt gesagt, kann man den Tripp und die „reisen“ die man hat nur mit den unterbewussten kognitionen der persönlichkeit (auch googeln) im eigenen Geist darstellen. da kommt dann das thema hängen bleiben/horrotrip..ect… Meiner meinung nach benötigt man ein unglaublichen reichtum an weisheit (und glück) um die erleuchtung nur unter einfluss von lsd zu finden… Was aber nicht heissen soll dass man mit lsd keine mystishen und spirituellen erfahrungen haben kann. Ich denke dass der Weg der Geisteshaltung welcher ich in der Meditaiton erfahre mir ermöglicht dass unterbewusstsein und bewusste sein in seiner reinheit und unbedingtheit zu manifestieren, nach dem Lsd tripp kann ich diese Reinhein vom unbedingten sein nicht mehr einnehmen. Man könnte auch sagen, man ist unter einflüss von lsd zwar in der Lage einen Koan zu sehen und die frage zu fühlen, man ist aber nur beschränkt in der lage unter lsd diesen auch zu lösen (wenn überhaupt). In der meditation führt der Weg der Geisteshaltung an die antwort des Koan.

Desshalb kann ich Von mir persönlich erzählen dass ich einiges aus der anwendung und erfahrung von lsd auf meine meditation und die damit verbundene loslössung und dem einstwerden übertragen und gebrauchen kann.. Die erfahrungen und dass was ich wärend meines tripps sehe und fühle, hilft mir zum teil in meiner meditation sehr viel, und es fällt mir leichter zu gewissen ebenen oder dem bewussten sein zugriff zu finden… Andersrum kann ich auch sagen, dass jemand der sich in der meditation übt, und auch schon einige erfahrugen in diesem unbedingten sein, welches sich auf nichts stützt gesammelt hat, sich diese erfahrungen im lsd trip durchaus bemerkbar machen. Die meditation verändert und prägt mein unterbewusst- und bewusstsein durch den weg der Geisteshaltung dass ich dies stark im lsd tripp merke… ich persönlich konnte auf meinen „reisen“ grossen gebrauch von der erfahrung des wahrhaften seins in der meditation machen. Mit dieser erfahrung des seins war es mir möglich, mich vom Verstand, von Logik, von Gefühlen, von der Welt, vom Körper… von allem was ich besass, absolut frei und ungehindert loszulössen… Was zu einem absolut unbescheiblichen und unglaublichem Seinszustand geführt hat, der mich Dinge gespührt hat die sich nicht beschreiben lassen… solche erlebnisse beschäftigen einem natürlich lange, desshalb sind zwischen solchen meditativen lsd erfahrungen auch lange pausen nötig.



…. So, ich danke allen die die Zeit aufgebracht haben dies zu lesen. Eigentlich wollte ich mir mühe geben nicht um den heissen brei zu reden und alles kurz zu fassen, was aber in diesem gigantischem Thema kaum möglich ist… ich hoffe das ihr einiges verstehen könnt, leider ist unsere sprache auf dieser ebene stark einschränkend und hinderlich was solche erfahrungen angeht…. und eben, es ist eine persönliche erfahrung welche von jeder anderen persönlichen erfahrung abweicht…

Danke für diesen Thread
Das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist.
Capablanca

Re: Meditieren VS. LSD

Beitrag von Capablanca »

hier noch zwei zitate von brad warner aus seinem buch "sit down and shut up":
if you've never done zazen, you may picture it as a real mystical thing. you sit there with your legs crossed, in some remote old temple. incense wafts through the still early-morning air. chants are intoned, bells ring, and you enter into deep samadhi, plunging through the depths of the universe and experiencing ever-intensifying insights, the mysteries of creation melting away before you continuously expanding consciousness. unfortunately, the only time zazen is like that is when you've taken some heavy drugs before sitting down on your cushion. those sessions almost invariably end up with the practitioner going nutso squirrelly and having to be forcibly ejected from the zendo. no, mostly zazen is nothing like what anyone would hold up as "enlightenment". it's lots of boredom and stiff legs and just trying your best to get through it. occasionally insights arise, and some of them can be quite amazing. but mostly, your teachers - if they're any good - will tell you to forget about them. (seite 9/10)
zazen is not a "spiritual" practice. it is the effort of mind and body, as much so as playing a bass guitar or doing gymnastics. [...] zazen is a balance between tension and relaxation. (seite 36)
Zuletzt geändert von Capablanca am Mo 1. Mär 2010, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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