Die zentrale Aussage dieses Videos ist meiner Meinung nach: Die Regierung hat schuld an allem (logisch). Dementsprechend müsste das zentrale Ziel einer jeden Revolte die Umkrempelung oder der Sturz der Regierung sein. So gesehen, scheitern fast alle Revolutionen.The Dude hat geschrieben:http://www.wearechange.ch/archiv/news-a ... -arte-doku
Es kann nicht das Ziel sein, Krieg gegen Sicherheitskräfte zu führen. Denn einen solchen kann man kaum gewinnen. Ganz provokativ gesagt: Im Fall von Kopenhagen hätte es sicher auch Tote geben können. Jeder Aufständische hätte von den Polizisten geköpft werden können. Viel geändert hätte sich wohl dennoch nicht. Klar: Empörung, Verurteilung durch "die europäische Gemeinschaft" (so ein dämlicher Begriff!), vielleicht Entlassung und Gefängnis für die beteiligten Bullen. Und? Der Regierung ist das im Grunde egal! Hauptsache Profit. Wollte man konsequent sein, müsste man das Regierungsgebäude in die Luft sprengen und jeden politischen Hampelmann, der sich gegen die Jugendlichen gestellt hat, umbringen. Und dann eine weitreichende anarchistische Struktur anzetteln, in deren Folge ein System entsteht, das genügend Freiräume für alle bietet, in keinster Weise den Profit in den Vordergrund stellt und alle gleich respektiert.
Eine grässliche Vorstellung!
Masslose Gewalt erzeugen, um ein Gleichgewicht herstellen zu können. Aber das Video zeigt, dass es anscheinend nicht anders geht. Schliesslich sind es ja gerade die Regierungen, die jedes Mal mit dem Bleihammer zuschlagen und jede Revolution im Keim ersticken. Und dabei geht man auch über Leichen.
Ich als überzeugter Pazifist kann solche Bilder, auf denen Polizisten mit Schlagstöcken auf friedliche Demonstranten eindreschen nicht ausstehen. Auch ich würde in einem solchen Fall völlig austicken. Ja, ich würde sogar in Betracht ziehen, das Regierungsgebäude zu sprengen. Weil es ja eben scheinbar nicht anders geht. Oder sagen wir mal so: Es würde anders gehen, wenn 50% einer Landesbevölkerung sich gewaltlos gegen die Regierung stellen würde. Schliesslich kann eine Regierung ja nicht die Hälfte der Landesbevölkerung ausradieren wollen (wobei: in Syrien würden sie sich sicherlich auch davor nicht scheuen).
Vielleicht lebe ich eben wirklich in einer Illusion, wenn ich das Gefühl habe, eine bessere Welt sei gewaltlos zu erreichen. Ich klammere mich zwar ständig an diesem Gedanken fest. Aber die Gier nach Geld wird eine bessere Welt IN JEDEM FALL verhindern. Das Ziel müsste also sein, das Geld abzuschaffen, Besitz abzuschaffen. Nach dem Motto: Alles gehört allen. Aber dazu sind wir zu menschlich.
Ich muss eben schon ganz ehrlich sagen: Da der 21. Dezember absolut keine Entwicklung mit sich gebracht hat (ich habe mich trotz der Utopie des Gedankens an eine bessere Welt extrem an dieses Datum geklammert), stehe auch ich langsam aber sicher sehr ratlos vor der Frage, wie es mit der Menschheit weitergehen soll. Ich wäre mit beiden Versionen einverstanden gewesen: Aufstieg oder Fall. Aufstieg in eine höhere Bewusstseinsebene, beherrscht von Liebe, Einung, Respekt und Friede oder aber Fall durch die Apokalypse. Ja, ich wäre bereit gewesen, unterzugehen. Weil es für uns so oder so besser gewesen wäre. WIR. SIND. IN. DER. SCHEISSE.
Und wenn der einzige Ausweg aus dieser Scheisse globales Chaos mit blutigen Auseinandersetzungen ist, mit dem Ziel, Regierungen zu stürzen, das Geld zu entmachten und ein Gleichgewicht für alle herzustellen...dann soll es so sein!