Ich lebe im Dasein,
doch möchte ich hier sein
und keinesfalls dort sein,
wo andere sind.
Für mich macht's den Anschein,
dass wirkliches echt sein
nur mir wird gerecht sein,
wo ich selber bin.
Ich lebe im Echtsein
und möchte gerecht sein
auch mal im Gefecht sein,
wo andere stehn.
Auch das soll mir recht sein:
für andere Knecht sein,
ihr Leid auch mein Pech sein,
für andere gehn.
Ich lebe im Einssein
auch mal im Alleinsein
vielmehr doch im Zweisein
mit Gaia und mit mir.
Drum will ich nur Ihr sein,
und sie soll auch mein sein,
gefühltes Daheim sein
im Jetzt und im Hier.
Wer nie im Zorn erglühte,
Kennt auch die Liebe nicht,
Die Lieb' ist süße Blüte,
Die bitterm Zorn entbricht,
Wie Rosen blühn aus Dornen
Und wunderlieblich stehn,
So steht auf scharfen Zornen
Auch Liebe wunderschön.
Wie, wer will Rosen pflücken,
Muß streiten mit dem Dorn,
Pflockt Liebe, pflückt Entzücken
Der Liebe nur der Zorn;
Durch Mut und stolze Thränen
Und Arbeit und Gefahr
Wird ihr unendlich Sehnen
Allein hienieden klar.
Wohlan! wenn so die Lose
Uns hier geworfen sind,
So greif' ich nach der Rose,
Dem hellen Dornenkind,
So ring' ich nach der Liebe,
Dem süßen Himmelschein,
Wenn eine Welt sich hübe
Mitringer drum zu sein.
So blühe Rose, blühe!
Blüh', Liebe, scharf im Dorn!
Komm du, mein Blitz, und sprühe!
Sprüh', sprühe, edler Zorn!
Komm, Stolz, und nimm die Waffen
Der Arbeit und der Not!
Was frommte dir der Schlaffen
Lebendig toter Tod?
Licht, im übertragenen Sinn betrachtet
fällt auch auf den, den man verachtet
die Frage, die sich stellt, ist lediglich
wird es wahrgenommen, im Schatten des Ich
Liebe lässt die Gefühle weit hinter sich
durchdringt die ganze Schöpfung ewiglich
sie ist es, welche die Pyramide entmachtet
wenn man sein Selbst und das der andern achtet