GEDICHTE

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The Dude

Re: GEDICHTE

Beitrag von The Dude »

@zachi: hätte auch ohne deinen quote gewusst, was du ansprichst ;-p
und übrigens ist das schon die zusammenfassung /grim
aber verstehe, wenn du keine zeit und lust hast, dann überlies es doch einfach /happy
Zachariel Drachenherz

Re: GEDICHTE

Beitrag von Zachariel Drachenherz »

Also ich persönlich wäre eher für ein Verbot von so langen Beiträgen.


crazyeye crazyeye
/pille


Ach, am besten verbieten wir doch grad das verbieten!

crazyeye crazyeye crazyeye crazyeye /pille

:-" O:)
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Nichtlustig
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

Melancholie

Einen Berg besteigen gar nicht schwer
Hat man doch ein Ziel vor Augen
Der Körper zwar leer
Der Geist aber umso mehr
Besitzt den Willen dem Gipfel entgegen zu laufen

Ist man oben angekommen
Wird man stolz auf die Leistung sein
Die Sicht vom Nebel leicht verschwommen
Vom mühsamen Aufstieg noch benommen
Springt man in den See der Glückseeligkeit hinein

Nun heisst es Abschied nehmen von ganz oben
Man begiebt sich zurück auf den Weg
Das Gefühl nun verschoben
Deshalb sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben
Der Körper nun zwar fit der Geist nun aber träg

Die Hoffnung zumeist vermag Zweifel vertreiben
Mit ihrer faszinierenden List
Angenehmer sich zu freuen als zu leiden
Trotzdem bringt einem zum Schweigen
Der Schmerz zu wissen dass Glück immer vergänglich ist
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Nichtlustig
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

Alleine zusammen

Zusammen ist, wer die Einsamkeit verlässt.
Die Einsamkeit ist alleine, weil sie verlassen worden ist.
Die Einsamkeit ist nicht alleine, da sie alleine ist.
Die Einsamkeit ist zusammen mit alleine.
Zusammen und alleine ist Einsamkeit.

Einsam ist, wer nicht zusammen ist.
Zusammen ist nicht einsam, obwohl zusammen nun alleine ist.
Zusammen ist alleine, also nicht einsam.
Zusammen ist einsam nicht alleine.
Einsamkeit und alleine sind zusammen.


Nichts ist so, wie es scheint

Nichts ist so, wie es scheint. Nichts scheint so, wie es ist.
Alles ist nicht so, wie es scheint. Alles scheint nicht so, wie es ist.
Alles ist so, wie es nicht scheint. Alles scheint so, wie es nicht ist.
Nichts ist nicht so, wie es nicht scheint. Nichts scheint nicht so, wie es nicht ist.

Was ist so, wie es scheint? Was scheint so, wie es ist?
Was ist nicht so, wie es scheint? Was scheint nicht so, wie es ist?
Was ist so, wie es nicht scheint? Was scheint so, wie es nicht ist?
Was ist nicht so, wie es nicht scheint? Was scheint nicht so, wie es nicht ist?

Was scheint so, wie es scheint? Was ist so, wie es ist?
Was scheint nicht so, wie es scheint? Was ist nicht so, wie es ist?
Was scheint so, wie es nicht scheint? Was ist so, wie es nicht ist?
Was scheint nicht so, wie es nicht scheint? Was ist nicht so, wie es nicht ist?

Nichts scheint so, wie es scheint. Nichts ist so, wie es ist.
Alles scheint nicht so, wie es scheint. Alles ist nicht so, wie es ist.
Alles scheint so, wie es nicht scheint. Alles ist so, wie es nicht ist.
Nichts scheint nicht so, wie es nicht scheint. Nichts ist nicht so, wie es nicht ist.
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

Die Antwort liegt nicht auf der Zunge
Benutze Deine Lunge
Atme tief und fest
Dann erledigt sich der Rest

Versuch in der Stille
Zu erspüren
Was ist Wille?
Was ist fühlen?

Wo liegen meine Ängste verborgen?
Wo habe ich mich selbst betrogen?
Wo versteckt sich Verlangen?
Welchen Weg bin ich gegangen?

Erhaltest Du keine Antwort
Hast Du alles richtig gemacht
Denn alles fliegt fort
Du hast wortlos gedacht
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Nichtlustig
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

Suche

Wenn das Verlangen allmählich stärker wird
Wenn es einem den Geist verwirrt
Wenn man sich an fremde Orte verirrt
Und man seinen Verstand verliert

Dann heisst es aufzupassen
Um ja nichts falsch zu machen
Doch könnte man auch gelassen
Es bei „einfach sein“ belassen

Liebe nehmen Liebe geben
Wie kann ich das erleben?
Soll ich danach streben?
Würde dies denn Sinn ergeben?

Der Versuchung widerstehen
Ihr direkt in die Augen sehen
Sie ein wenig besser verstehen
Loslassen und Wiedersehen

Was nun diese Zeilen wollen?
Nichts, ausser nicht müssen sollen
Alle Wörter in ihren Rollen
Irgendwo im Nirgendwo verschollen
Fallen Angel 3
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Fallen Angel 3 »

by Kurt Schwitter 1919


An Anna Blume
Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir!
Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir?
Das gehört beiläufig nicht hierher!
Wer bist du, ungezähltes Frauenzimmer, du bist, bist du?
Die Leute sagen, Du wärest.
Lass sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht.
Du trägst den Hut auf deinen Füssen und wanderst auf die Hände,.
Auf den Händen wanderst du.
Halloh, deine roten Kleider, in weissen Falten zersägt,
Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich dir.
Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir?
Das gehört beiläufig in die kalte Glut!
Anna Blume, rote Blume, wie sagen die Leute?

Preisfrage:
1.) Anna Blume hat ein Vogel.
2.) Anna Blume ist rot
3.) Welche Farbe hat der Vogel?

Blau ist die Farbe deines gelben Haares,
Rot ist die Farbe deines grünen Vogels.
Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid,
Du liebes grünes Tier, ich liebe dir!
Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir?
Das gehört beiläufig in die - - - Glutenkiste.
Anna Blume, Anna, A - - - - N - - - - N - - - - A!
Ich träufle deinen Namen.
Dein Name tropft wie weiches Rindertalg.
Weisst du es Anna, weisst du es schon,
Man kann dich auch von hinten lesen.
Und du, du Herrlichste von allen,
Du bist von hinten, wie von vorne:
A - - - - - N - - - - - N - - - - - A.
Rindertalg träufelt STREICHELN über meinen Rücken.
Anna Blume,
Du tropfes Tier,
Ich - - - - - - - - - liebe - - - - - - - - dir!
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
u.s.l.

Re: GEDICHTE

Beitrag von u.s.l. »

die tür

in endlichen, begrenzten schritten tickt
still und leise vor sich und andern her,
scheinbar ohne triftigend grund und ziel,
belustigend, toternst, zugleich verzwickt,
irgendwie nicht richtig, doch auch sehr,
ein menschlein - hm - nicht gerade viel,
und unermüdlich mit fingern tasten klickt.

es scheint, als würds nach etwas suchen,
obwohl: was, ist nicht gerade offensichtlich,
vermutlich müsst es erst wissen, wofür,
vielleicht ein rezept für seltsamen kuchen,
gleichermassen bestimmt und unerbittlich,
selbst mit schlüssel öffnet nicht jede tür.

denn, ist die tür erst offen und dahinter
das menschlein sieht, kommt zum vorschein
eine neue dimension, die völlig ungeahnt,
welten ohne sommer, herbst und winter,
gut, böse, dazwischen oder gross und klein,
alles von - oder nicht menschenhand geplant.
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

Erkennen

Blicke ich zurück auf mein Leben
Vom Nebel der Blick getrübt
Einzig erzwungenes Streben
Nach Verdrängen wurde geübt

Als Kind von allen gelobt
Alles strahlte in vergänglichem Glanz
Dass die Dunkelheit in mir tobt
Vergass ich bei freudigem Tanz

Ob ich dort überhaupt fühlte
Diesen angestauten Schmerz?
Ob ich in diesen Kisten wühlte
Deren Heimat ist das Herz?

Damals das war sonnenklar
Gab es nichts zu verstehen
Alles war so wunderbar
Mit trügerischen Fassaden versehen

Diese Welt war zu perfekt um wahr zu sein
Die Menschen die in ihr lebten zu gut
Doch irgendwann zieht weg dieser Schein
Und was übrig bleibt ist Wut

In einem falschen Namen
Werden Menschen unterjocht
Ein schönes Bild ohne Rahmen
Eine Kerze ohne Docht

Durch Unterdrückung zur Macht
Das war schon immer ihr Ziel
Scheusslich haben sie gelacht
Wenn ein Mensch in diesen Abgrund fiel

Doch bin ich kein Stück besser als sie
War ich doch auch an diesem Ort
Vergessen werde ich nie
Sagten sie als ich ging fort

Das Licht erhellt einen dunklen Raum
Die Erkenntnis schreitet langsam voran
Wie in einem bösen Traum
Wird mir vor Augen geführt was ich alles getan

Doch all dieser Schmutz und Staub
Stammt nicht nur von mir
Verdeckt unter Tonnen von Laub
Versteckt sich Leben von Generationen hier

Jede dunkle Ecke jedes schattige Zimmer
Wird durch des Feuers Licht
Wann und wo und wie auch immer
Befreit von der getrübten Sicht

In der Zukunft irgendwann
Einigermassen sonderbar
Erscheint einem dann
Plötzlich alles sternenklar
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

Vater, Mutter, Kind

Verschachtelt abstrakt zeigt sich in Bildern
Was schon immer sonnenklar
Der Weg bestückt mit tausenden Schildern
Bis die Mutter ihr Kind gebar

Geschickt entwickelt empfand dieses Kind
Hierarchien als grösster Feind
Mauern fielen durch diesen kräftigen Wind
Gut und Böse wurden vereint

Erkenntnisreich verstrickt auf hoher Frequenz
Verbirgt sich hinter den Namen
Die Mutter als Natur das Kind ist die Essenz
Ein Bild mit goldnem Rahmen

Besorgt ermahnend sich dahinter befindlich
Der Vater als ordnende Kraft
Das Ganze empfände er dann doch etwas kindlich
Zuviel des guten Lebenssaft

Vergnügt lachend das Kind zur Antwort gibt
Was den Vater erstaunt
Wer auch die Kunst im Chaotischen liebt
Der immer gut gelaunt

Erledigt vertrieben des Vaters ordnende Kritik
Die Hierarchie überwunden
Das Kind zeigte auf mit all seinem Geschick
Wie der Zweifel verschwunden
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Nichtlustig »

chaotisches etwas

die verschwiegenen
sind die hinterbliebenen
des vertriebenen
gediegenen
liebenden etwas
etwas was entsteht
wenn es geht
ohne zu erflehen
oder zu verstehen
wie das rad sich dreht
sondern einfach geschehen lässt
indem es erfassen kann
was es nicht verlassen kann
doch die massen
in den gassen
kleben daran
sie können nicht geben
ohne zu nehmen
geschweige denn vergeben
was geschehen in ihrem leben
sie scheinen nach etwas zu streben
doch es ist unerreichbar
da etwas was so wunderbar
so sternenklar
nicht fassbar ist
es gibt keine list
dieses ding
welches weder frisst
noch singt
zu heben oder zu werfen
da es wie die luft verpufft
und dann eine kluft
zwischen dem geschmack
und dem duft bildet
es verwildert
im gebildeten rahmen
da es weder namen
noch samen
in sich trägt
da es aus sich heraus entsteht
Fallen Angel 3
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Fallen Angel 3 »

Danke

Wie lange ich wanderte und stakste durch die Welt
nicht sehend, nicht lächelnd, es war mir vergällt.
Dabei scheint doch die helle, die warme Sonne durch’s Geäst
worin die Menschen wuseln, wühlend nach einem letzten Rest
ungleich dem Baum der aus der Erde heraus seine Hände ins Mondlicht reckt
denn ich fühlt’ mich allein, ich fühlt mich verdreckt,
war doch nur einer unter vielen, klein und unbedeutsam.
Da kam ein Klang, eine Stimme, manch’ Wort und Gesang
mein Denken frohlockend aufgefordert wurde es denn
von dem Blick in meine Seele und dem Gefühl zu versteh’n
ausser mir war ich hier mit dem Gefühl des Geschenks
die Tränen standen nun dem Tor ins Gesicht und ich senk’s
mein Herz vergrub ich tief in mir und zu Haus
die Feen sie lachen, ja lachen mich aus,
ist es auch Brauch so muss ich gestehen,
ich konnt’ sie nicht sehen,
war nur erfüllt von ihrem Gesang, ihrer Lust, ihren Wesen.
Da war ich endlich befreit, war jetzt bereit,
wollte nun schenken und aufhören zu lenken
ein Denken ganz ohne Fesseln und Zwänge,
Erkenntnis der Klänge.
Ein Leben ist viel, und gleichsam auch nichts,
wir sind hier, wir sind zwei, ja manchmal da ist’s
weil wir verstehen, weil wir sehen und weil’s uns verweht
wie die Flocke im Schnegestöber im Frühling dahingeht.
Das Herz wird mir weich, und ich stehe vor einem Teich
gefüllt mit dem Wasser des Lebens, die Nornen sie weben’s
jetzt endlich beginnen, meine Laster bezwingen,
und anfangen zu singen.
Das was wir brauchen, das was wir geben - das sind wir.
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moonlightfairy
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Re: GEDICHTE

Beitrag von moonlightfairy »

Ich.



Sklaverei ertrag ich nicht
Ich bin immer ich
Will mich irgend etwas beugen
Lieber breche ich.

Kommt des Schicksals Härte
Oder Menschenmacht
Hier, so bin ich und so bleib ich
Und so bleib ich bis zur letzten Kraft.

Darum bin ich stets nur eines
Ich bin immer ich
Steige ich, so steig ich hoch
Falle ich, so fall ich ganz.



(Ingeborg Bachmann)
u.s.l.

Re: GEDICHTE

Beitrag von u.s.l. »

Verwandelt

Wie aus Raupen schlüpfen Schmetterlinge,
aus Saatgut werden einmal Ernten,
so bleibt Hoffnung, das vielleicht gelinge,
aus deiner Wandlung wir etwas lernten.

Wie in den Tiefen Wasser Fels umgarnt,
Sonnenstrahlen auf die Erde prallen,
purpurrot ein Signallämpchen warnt,
So möge Dir dein neustes Ich gefallen.

Einz warst Du aus unzähligen Teilen,
zu diesen wirst zurückverwandelt werden,
herzlich Dank, fürs unter uns verweilen,
ver-/gebraucht, wie Tiere brauchen Herden.

Ein Kloss im Hals, den Du hinterlassen,
Verstand, der erst noch muss begreifen,
um das Ausmass irgendwie zu fassen –
bist reif, wie wir erst noch werden reifen.
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Waldfrieden
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Re: GEDICHTE

Beitrag von Waldfrieden »

Der Gewinner und der Gewinn sein
Erinnere Dich an die Zeit, als Du noch ein Funkeln im Auge Deines Vaters warst. Dies war ein Moment großer Erregung und Du wußtest, es wird etwas ganz Wunderbares passieren. Gemeinsam mit vielen anderen Kollegen und Kolleginnen warst Du bereit. Bereit für den Startschuß und Du hast gewartet, in Gemeinschaft mit den Anderen, daß es losgehen soll. Und dann, plötzlich kam Bewegung in die ganze Gruppe und wie auf ein verabredetes Zeichen seid ihr alle gleichzeitig los, denn es galt, das Leben zu gewinnen.

Dies war wie das Schwimmen durch den Ärmelkanal, wenn Du in Dover stehst und weißt, daß Du drüben in Calais erwartet wirst. Erwartet von einem Geschenk, ungefähr so groß wie eine Apfelsine. Dann hast Du noch keine Ahnung, was genau Dein Ziel ist, aber Du weißt die Richtung und Du weißt, daß es Dich lockt. Und Du weißt, daß es sich lohnt, alle Deine Kräfte zu mobilisieren. Von diesem Moment an gibst Du alles und wirfst Dich hinein in diesen Wettlauf mit den Anderen und läßt sie alle hinter Dir - die potentiellen Schönheitsköniginnen, die zukünftigen Spitzensportler, die potentiellen Nobellpreisträger, die ganzen zukünftigen möglichen denkbaren Genies.

Und in dem Moment, wo Du an allen vorbei bist gibt es sogar welche, die hinter Dir die Mengen zurückhalten, so daß Du unbehelligt frei Deinen Weg finden kannst und nach vorne stürmen, weiter und weiter Deinem Ziel entgegen. Und es gibt keinen Moment des Zögerns. Keinen Moment, wo Du Dich fragst, ob Dich jemand gesehen hat oder ob Du es verdient hast, zu siegen, sondern Du bist da und Du bist der Sieger, die Siegerin. Du hast gewonnen und in dem Moment wirfst Du Dich hinein und präsentierst Dich, zeigst Dich. Zeigst Dich als die Erste, als der Erste, der angekommen ist. Wirfst Dich hinein in diese Verschmelzung, gibst Dich hin in die Vereinigung.

Und dies ist nur die halbe Geschichte, weil Du bist auch der Gewinn. Das ist der Teil, der sein Leben begann, als ein Funkeln im Auge Deiner Mutter. Ein Moment der Erwartung, ein Augenblick der Aufregung, das Wissen darum, daß etwas Wunderbares geschehen kann, etwas ganz Wunderbares entstehen wird, Dein Leben. Dies ist die Qualität der Hingabe, der Gewißheit in Dir, des Warten-Könnens. Das ist dieser Teil in Dir, der seinen Weg gefunden hat, in diesen kleinen behaglichen Raum und es sich gemütlich gemacht hat und wußte, ich brauche nichts zu tun. Nur dafür sorgen, daß es hier gemütlich ist, dafür sorgen, daß ich hier mein Nest baue, daß ich es mir gutgehen lasse. Dieser Teil, der wußte, alles geschieht zum richtigen Zeitpunkt und Du brauchst hier nur zu warten, daß das Richtige zu Dir kommt.
Und am Ende wirst Du wählen. Dies ist der Teil, der wußte, daß draußen sich Millionen um Dich prügeln. Millionen um Dich kämpfen, um Dich zu gewinnen. Das ist der Teil der Gewißheit in Dir, daß Du der Gewinn bist und daß Du am Ende den Sieger willkommen heißen kannst. Und aus diesen beiden Teilen bist Du entstanden. Etwas ganz Einzigartiges in dieser Verbindung von Gewinner sein und Gewinn.


Die Geschichte mit den Zwillingen
"Gibt es ein Leben nach der Geburt" fragt ein Zwilling im Mutterleib den Anderen.
"Natürlich nicht", sagt der andere, "hast Du jemals jemanden zurückkommen sehen. Niemand ist zurückgekommen, um uns davon zu berichten".
"Ich hatte so eine Vision, so eine Idee, wir werden auf unseren Füßen laufen und springen und tanzen und man nennt das dann spielen."
Sagt der andere: das ist doch Blödsinn, das geht doch gar nicht, da ist doch die Nabelschnur viel zu kurz.
"Die Nabelschnur werden wir nicht mehr haben."
Was? fragt der andere, wie sollen wir dann versorgt werden?"
"Wir werden mit unserem Mund essen."
"Also Du hast ja vielleicht Ideen."
"Ja und wir werden unseren Vater und unsere Mutter kennen lernen."
Jetzt geht`s aber los. Du glaubst doch nicht an Vater oder Mutter? Hast Du schon mal einen Vater oder eine Mutter hier gesehen?"
"Also neulich hat unser Vater gesagt: Ich liebe Dich! Und damit meinte er unsere gesamte Welt und wenn Du ganz achtsam lauschst, dann kannst Du unser Mutter singen hören und spüren, wie sie die gesamte Welt streichelt."
"Es führt kein Weg zum Frieden,
Frieden ist der Weg"

Mahatma Gandhi
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